16.05.2013

Städtetag fordert radikale Einschränkungen

Dr. Ulrich Maly, Präsident des Deutschen Städtetages, fordert massive Einschnitte für das gewerbliche Automatenspiel.

Der Deutsche Städtetag fordert den von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf der neuen Spielverordnung in mehreren Punkten zu verschärfen.

In einer Pressemitteilung fordert der Verband Bund und Länder auf, „alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Spielsucht einzudämmen und in diesem Bereich eine wirksame Suchtprävention zu gewährleisten“.

„Vor allem die Ausbreitung des Automaten-Glücksspiels muss endlich wirkungsvoll bekämpft werden. Wir haben es hier mit einem ernstzunehmenden gesellschaftspolitischen Problem zu tun", sagt der Präsident des Deutschen Städtetages, der Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly.

Dr. Maly fordert weiter: „Ein Verbot von Geldspielgeräten in Gaststätten wäre ein klares Signal, dass die Bundesregierung die Bekämpfung der Spielsucht wirklich ernsthaft angeht.“

Der Deutsche Städtetag begründet seine drastischen Forderungen mit „ einer enormen Ausweitung der Spielgelegenheiten und der Spielaktivitäten“ seit 2006. Dem Städtetag zufolge dürften „die sozialen Folgen einer weiter um sich greifenden Spielsucht nicht länger hingenommen werden“. Belege liefert der Städtetag nicht für seine Behauptungen. Des Weiteren meint Dr. Maly, dass Spielhallen „nicht unsere Städte verschandeln dürfen“. Hier müsse laut dem Nürnberger Oberbürgermeister dringend gegengesteuert werden.

Darüber hinaus fordert der Deutsche Städtetag ein Verbot des Punktespiels. Auch müsse dem Städtetag zufolge darüber diskutiert werden, „ob nicht auch in Spielhallen nur noch Unterhaltungsspiele ohne Gewinnmöglichkeiten zulässig sein sollten“. Glücksspielautomaten sollten künftig nur noch in Spielbanken stehen. Eine Begründung liefert der Verband gleich mit: Dort könnte Jugendlichen und Spielsüchtigen der Zugang wirkungsvoll verwehrt werden.