29.12.2016

Sportrechtlerin Martin fordert entschiedenes Vorgehen gegen Manipulationen der Wettbetrüger

Sportrechtlerin Anja Martin fordert ein schnelles und entschiedenes Vorgehen gegen Manipulationen im Sport. Es gebe einen großen Markt, in dem sich die organisierte Kriminalität tummele. Besonders junge Spieler und Athleten müssten deswegen schon früh über die Gefahren der Spielmanipulationen aufgeklärt werden, betonte sie jüngst im Deutschlandfunk.

Bei den Sportwetten gebe es weltweit einen geschätzten Jahresumsatz in Höhe von 1,4 Billionen Euro, davon allein die Hälfte im Fußballbereich. "Dort, wo die höchsten Summen gewettet werden, ist potenziell auch das größte Manipulationsrisiko", warnt Anja Martin.

Im Deutschlandfunk-Interview verweist die Expterin auch auf die besondere Manipulationsanfälligkeit von Tennis. Dort könne man nicht nur auf Sieg und Niederlage, sondern auch auf das nächste Aufschlagspiel tippen. "Das lässt sich mit einem Mitspieler als Täter leichter handhaben."

Wichtig: Aufklärung der Spieler

Im Fußball habe der DFB nach zahlreichen Skandalen in den verganenen Jahren die richtigen Schritte eingeleitet. "Er hat das Schiedsrichter-System geändert, hat Wettüberwachung eingeführt et cetera, insofern wird dort das Thema sehr ernst genommen."

Wichtig sei es aber auch, auf die Themen Prävention und Aufklärung der Spieler zu setzen und die Spieler, auch in Osteuropa, "ordentlich zu bezahlen". Viele Spieler würden aber auch durch "Bestechung und Erpressung" in das Geschäft mit den Manipulationen getrieben.

Das knapp achtminütige Interview mit Anja Martin vom 26. Dezember ist in der Deutschlandfunk-Mediathek abrufbar.