10.10.2018

Spielhallenmarkt auf hohem Niveau rückläufig

Die neue Untersuchung "Angebotsstruktur der Spielhallen und Geldspielgeräte in Deutschland" ist erschienen.

Der Arbeitskreis gegen Spielsucht e.V. hat kürzlich die 14. aktualisierte und erweiterte Auflage seiner zweijährlich erscheinenden Untersuchung „Angebotsstruktur der Spielhallen und Geldspielgeräte in Deutschland“ (Stand: 1. Januar 2018) veröffentlicht.

Erstellt wurde die Untersuchung von Jürgen Trümper und Christiane Heimann.

Laut Verband der Deutsche Automatenindustrie (VDAI) biete die Untersuchung erste Antworten zu den tatsächlichen Auswirkungen des Ablaufs der fünfjährigen Übergangsfrist für Bestandsspielhallen betreffend das Verbot von Mehrfachkonzessionen sowie das Mindestabstandsgebot zum Stichtag 1. Juli 2017 (Nordrhein-Westfalen zum 1. Dezember 2017 und Schleswig-Holstein zum 9. Febraur 2018).

1 645 Kommunen mit über 10 000 Einwohnern erfasst und ausgewertet

Das Untersuchungsgebiet umfasst 1 650 Kommunen Deutschlands mit über 10 000 Einwohnern, von denen 1 645 erfasst und ausgewertet wurden. 259 Kommunen konnten die Anzahl der Gastronomiegeräte nicht angeben.

Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass der Spielhallenmarkt auf hohem Niveau rückläufig ist. „Der Glücksspielstaatsvertrag von 2012 zeigt erste Auswirkungen auf den deutschen Spielhallenmarkt“, heißt es dort.

Nach einer Expansionsphase von 2006 bis 2012 (Geldspielgeräte in Spielhallen +77,6 Prozent) reduzierte sich der Markt von 2012 bis 2018 bei den Spielhallenstandorten um 5 Prozent, bei den Spielhallenkonzessionen um 8,58 Prozent und bei den Geldspielgeräten in Spielhallen um 6,52 Prozent. Die Verfasser der Untersuchung bezeichnen den bisherigen Rückgang der Standorte als „eher marginal“. Als Ursachen werden genannt: die schwebenden Verfahren, die Rechtsunsicherheit, die Härtefallregelungen, das Interesse der Kommunen an den Vergnügungssteuereinnahmen sowie die Abschmelzungskonzepte.

Der Markt der Geldspielgeräte in der Gastronomie sei laut Untersuchung konstant. Die Zahl der Geldspielgeräte in der Gastronomie ist von 2000 auf 2018 um 18 521 Geräte (-27,77 Prozent) zurückgegangen. Von 2008 auf 2018 ist sie jedoch um 6 554 Geräte (+15,75 Prozent) gestiegen.

Unterschiedliche Umsetzung in den Bundesländern

Die Umsetzung in den Bundesländern verläuft sehr unterschiedlich, die Untersuchung weist auf viele Rechtsstreitigkeiten hin und verzichtet daher auch auf ein allgemeines Fazit. Allerdings wird die Frage aufgeworfen, warum es weder der Politik noch den Verantwortlichen in den Kommunen gelungen ist, die fünfjährige Übergangsfrist sinnvoll zu nutzen und Rechts- und Verfahrenssicherheit zu schaffen. „Es bleibt zu hoffen, dass die Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages dazu führt, dass die politisch Verantwortlichen ihre selbst formulierten Ziele ernst nehmen“, so die Studie.

Einen ausführlichen Bericht zu dieser Untersuchung können Sie in unserer November-Ausgabe lesen.

Die 14. aktualisierte und erweiterte Auflage der Untersuchung „Angebotsstruktur der Spielhallen und Geldspielgeräte in Deutschland“ ist als DIN A4-Broschüre erschienen und umfasst 741 Seiten. Sie wird vom Arbeitskreis gegen Spielsucht e.V. für 80 Euro vertrieben. Auf der Internetseite des Arbeitskreises gegen Spielsucht sowie unter vdai.de (Stichwort: Wirtschaftsstudien) können Teile der Studie online eingesehen werden.