29.01.2013

Spielbanken: NRW verzockt sich

Die NRW-Bank hat offenbar Millionenverluste mit dem Betrieb von Spielbanken gemacht. Mit Casinos in Bremen, Erfurt und Berlin seien vier Millionen Euro verzockt worden, berichtet die WAZ-Mediengruppe. Nun sollen Spielbanken außerhalb der Landesgrenzen verkauft werden.

Wie aus dem Geschäftsbericht der NRW-Bank hervorgeht, die über das Unternehmen Westspiel Eigentümerin von insgesamt sieben Casinos ist, haben Spielbanken in Bremen, Erfurt und Berlin allein im Geschäftsjahr 2010 mehr als vier Millionen Euro Verlust gemacht. Das Land NRW müsse als Eigentümer der Förderbank langfristig für solche Verluste aufkommen.

Der Verkauf der Berliner Spielbank am Potsdamer Platz soll bereits kurz vor dem Abschluss stehen. Auch über die Veräußerung der Bremer Spielbank gibt es angeblich Verhandlungen. Das Land Bremen hatte erst im vergangenen Jahr die Spielbankenabgabe gesenkt, um das Casino vor der Pleite zu retten. (Der AutomatenMarkt berichtete.)

Dessen ungeachtet hatte der Düsseldorfer Landtag Ende vergangenen Jahres beschlossen, zusätzlich zu den bestehenden Spielbanken in Aachen, Bad Oyenhausen, Dortmund und Duisburg eine fünfte Lizenz in NRW zu vergeben. Heute entschied sich die Landesregierung erwartungsgemäß für Köln als künftigen Spielbankenstandort.

Scharfe Kritik übte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Der Umsatz der Branche sei rückläufig, ein neues Casino in Köln werde zu Lasten bestehender Standorte gehen, heißt es von Seiten der Gewerkschaft. Auch um den öffentlichen Auftrag der Spielsucht-Bekämpfung zu erfüllen, werde eine weitere Spielbank in NRW wohl kaum benötigt.