17.09.2015

Schweizer Casinos laufen schlecht

Laut der Schweizer Zeitung „Blick“ haben die Schweizer Spielcasinos seit 2002 über fünf Milliarden Franken an den öffentlichen Haushalt und die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), die obligatorische Rentenversicherung der Schweiz, abgeliefert.

Doch nun gehen die Einnahmen stark zurück. Seit 2007 sollen sie sich halbiert haben. Die Marktführer in der Schweiz, Montreux, Baden und Basel, verzeichneten alle ein Minus, berichtet die „Neue Zürcher Zeitung“.

Beispielsweise veranschlagt das Finanzdepartment Einnahmen von nur noch 250 Millionen Franken für das Bundesbudget 2016.

Konkurrenz aus dem Ausland und dem Internet

Der Schweizer Casino-Verband hat drei Gründe für diese Entwicklung ausgemacht. Viele Schweizer würden im grenznahen Ausland spielen, zum Beispiel im österreichsichen Bregenz und in Süddeutschland. Auch die in der Schweiz illegalen Online-Casinos wären dafür verantwortlich, dass jährlich geschätzte 100 Millionen Franken Spielertrag abfließen. Der dritte Grund sei die rasant steigende Zahl von illegalen Spielhallen in der Schweiz. Hinzu komme der starke Franken, der Deutsche eher vom Spielen in der Schweiz abhalte.

Von den 21 Casinos in der Schweiz machten laut „Neue Zürcher Zeitung“ im Jahr 2014 nur sechs Standorte mehr Umsatz als im Vorjahr und das teils auch nur im Bereich von unter einem Prozent.

Geldspielgesetz

Marc Friedrich, Geschäftsführer des Schweizer Casino Verbandes, sieht laut "Blick" den Ausweg darin, dass der Bund „Sondervorschriften für gewisse Spielautomaten aufheben muss und er inländischen Casinos erlaubt, Online-Glücksspiele anzubieten“.

Zurzeit wird das sogenannte Geldspielgesetz der Schweiz in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert und überarbeitet.