18.02.2016

Sachsen-Anhalt kündigt Vertrag mit Oddset Deutschland Sportwetten auf

Sachsen-Anhalt zieht sich aus dem Sportwettenmarkt zurück. Die landeseigene Lotto-Toto-Gesellschaft hat den Vertrag mit der Oddset Deutschland Sportwetten GmbH (ODS) gekündigt. Als Grund nannte Astrid Wessler, Sprecherin der Lotto-Toto-Gesellschaft, der „Mitteldeutschen Zeitung“, dass man das „Risiko für das Land abwenden“ wolle.

Ursprünglich sollte der deutsche Sportwettenmarkt 2012 für private Anbieter reguliert geöffnet werden. Zuvor verfügte lediglich der staatliche Anbieter Oddset über eine deutsche Lizenz, von einigen rechtlich umstrittenen DDR-Lizenzen abgesehen. Auf der Rechtsgrundlage des Glücksspieländerungsstaatsvertrages wählte der Gesetzgeber Unternehmen für zwanzig bundesweite Sportwettenkonzessionen aus. Sechs Landeslottogesellschaften schlossen sich zusammen, gründeten den Wettanbieter ODS GmbH und bewarben sich ebenfalls um eine der zwanzig Konzessionen. Doch bis heute ist keine einzige Konzession erteilt worden.

Zum Zuschauen verdammt

Der ODS-Geschäftsführer Christoph Schmidt sagte der „Mitteldeutschen Zeitung“, dass sein Unternehmen seit seiner Gründung zum „Zuschauen“ verdammt sei, weil die Vergabe der Konzessionen durch ein juristisches Gezerre vor den Verwaltungsgerichten blockiert werde.

Der „Mitteldeutschen Zeitung“ zufolge war Lotto-Toto Sachsen-Anhalt mit 3,71 Prozent beteiligt, hatte also bereits 228 000 Euro Kapital in die ODS gesteckt. Seit vier Jahren sei die ODS eine handlungsunfähige Firma, heißt es in einer Beschlussvorlage der Landesregierung. Weiter heiße es dort, dass „eine Weiterführung der Gesellschaftsanteile insbesondere auch vor dem Hintergrund möglicher weiterer Finanzbedarfe der ODS nicht sinnvoll ist.“

Handlungsunfähige Firma

Laut dem ODS-Geschäftsführer stehe zu befürchten, dass höchstrichterliche Urteile erst in zwei, drei Jahren vorliegen würden.

Dies ist nicht die erste Schlappe für den staatlichen Anbieter. Bereits Ende 2014 hatte sich Brandenburg aus der Oddset Sportwette zurückgezogen.