Rückforderung von Wettverlusten nicht profitabel genug? Bekanntes Klage-Unternehmen insolvent
Das bekannte Klage-Unternehmen „RightNow“ aus Düsseldorf ist laut übereinstimmenden Medienberichten insolvent. Das Start-Up wurde 2016 gegründet und hatte zuvor über das TV-Format „Die Höhle der Löwen“ Großinvestoren gewinnen können. Das Geschäftsmodell wird auf der eigenen Internetseite erklärt: Ganz oben steht das Angebot: „Sofort-Erstattung für Deine Glücksspiel-Verluste“. Ende Februar wurde ein Insolvenzverwalter bestellt.
Zahlreiche Start-Ups gegründet
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) kommentierte, dass diese Insolvenz „das Vertrauen vieler Sportwettenspieler erschüttert“ habe. Und weiter: „In den vergangenen Jahren haben sich zahlreiche Start-Ups gegründet, die ihren Kunden versprechen, verlorene Wetteinsätze zurückzuholen. Unternehmen werben damit, die Verluste ohne finanzielles Risiko vor Gericht einzuklagen. Die Fälle spielen sich in der Regel zwischen den Jahren 2012 und 2020 ab, als viele internationale Wettanbieter in der EU tätig waren, aber Deutschland die Rechtslage noch nicht den europäischen Vorgaben entsprach. Kläger hoffen, dass die Sportwetten-Verträge nichtig sind. Für viele Spieler klingt das nach einer einmaligen Chance – jedoch kann dies zum teuren Verlustgeschäft werden.“
Hohe Prozesskosten für die Kläger
Wie auch der AutomatenMarkt berichtete, hat der Bundesgerichtshof im vergangenen Jahr jedoch entschieden, rechtliche Fragen zu den „Chargeback“-Forderungen vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) klären zu lassen. Und, wie der DSWV erläutert: „Sollte der EuGH entscheiden, dass die damalige Rechtslage keinen Rückzahlungsanspruch begründet, bedeutet das: Keine Rückzahlungen – aber hohe Prozesskosten für die Kläger.“
Kunden bleiben auf den Kosten sitzen
Zudem kann sich die Entscheidung des EuGH in die Länge ziehen, dabei ist das Geschäftsmodell der Klage-Unternehmen auf den schnellen Erfolg ausgerichtet: RightNow wirbt im Internetauftritt noch heute damit: „Rechtsdurchsetzung – So einfach wie Pizza bestellen!“ Ganz so einfach scheint es dann doch nicht zu sein.
„Bleiben Urteile aus oder enden sie negativ, geraten die Klage-Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten oder werden insolvent. Fehlen Rücklagen, um im Fall des Scheiterns für die Prozesskosten ihrer Kunden aufzukommen, droht die nächste Falle für Kunden: Sie bleiben dann auf den Kosten sitzen, statt ihr verlorenes Geld zurückzubekommen“, kommentiert der DSWV abschließend.