21.07.2015

Mehr Falschgeld in Deutschland

Die Anzahl der gefälschten 20- und 50-Euro-Banknoten ist gestiegen. Bildquelle: Uta Herbert / pixelio.de.

Die Bundesbank hat im ersten Halbjahr 2015 rund 50 500 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 2,2 Millionen Euro registriert. Die Zahl der Fälschungen stieg gegenüber dem zweiten Halbjahr 2014 um 31 Prozent.

„Das Falschgeldaufkommen bleibt in Deutschland trotz des Anstiegs auf einem niedrigen Niveau. Gleichwohl gilt es, die gemeinsamen Anstrengungen der Polizei und des Eurosystems im Kampf gegen Falschgeld weiter zu verstärken“, sagt Carl-Ludwig Thiele, im Vorstand der Bundesbank für Bargeld zuständig.

Falschgeldkriminalität konzentriert sich auf 20- und 50-Euro-Scheine

Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Falschgeldkriminalität mit einem Anteil von fast 90 Prozent noch stärker auf Banknoten der Stückelungen 20 und 50 Euro konzentriert. „Mit dem neuen 20-Euro-Schein der Europa-Serie ersetzen wir am 25. November 2015 die erste Stückelung, die besonders stark im Fokus der Fälscher steht. Die neue Europa-Serie weist einen deutlich verbesserten Fälschungsschutz auf“, sagt Thiele.

Die Anzahl gefälschter Münzen geht hingegen zurück. Im ersten Halbjahr 2015 wurden knapp 14 500 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Im zweiten Halbjahr 2014 lag das Aufkommen noch bei 26 000 falschen Münzen. Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf, hauptsächlich bei der 2 Euro-Münze mit knapp achtzig Prozent aller gefälschten Münzen.

Vertriebsweg Internet

Ein weiteres Problem sei der Handel mit Falschgeld im Internet. Die gestiegenen Falschgeldzahlen in den vergangenen Jahren führen das Bundeskriminalamt und die Bundesbank darauf zurück, dass Falschgeld zunehmend durch organisierte Gruppen verbreitet und im Internet illegal zum Kauf angeboten werde. Im großen Stil werde weiterhin in Ländern wie Italien produziert, erläutert Rainer Elm, Falschgeldexperte und Leiter des Nationalen Analysezentrums der Bundesbank in Mainz.

Die Tageszeitung „Kölnische Rundschau“ liefert einen kurzen Überblick darüber, wie man die „Blüten“ erkennen kann. Weitergehende Informationen bietet die Bundesbank.