Mechthild Heil (MdB) zu Gast bei Voss Automaten
Die Deutsche Automatenwirtschaft begleitete die Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil (CDU) zu einer Betriebsbesichtigung bei Voss Automaten in Bad Marienberg im Westerwald. Der Familienbetrieb managt 20 Spielhallen und gut 50 Aufstellplätze in der Gastronomie.
Das 1971 von Wilfried Ulbricht in der Eifel gegründete Unternehmen machte sich bei seinen Kunden durch Know-how und Fleiß schnell einen Namen und wuchs seitdem kontinuierlich. „Insgesamt beschäftigen wir heute mehr als 100 Mitarbeiter und sind froh, ab Herbst 2014 erstmals auch zwei branchenspezifische Ausbildungsplätze besetzen zu können“ berichtete Junior-Chef Alexander Ulbricht der Abgeordneten Mechthild Heil.
Beim Besuch einer Voss-Spielhalle in Bad Marienberg kam Ulbricht dann auch direkt auf die Sorgen seines Wirtschaftszweiges zu sprechen: „Die Politik hängt uns immer mehr ein Gängelband um den Hals: Vom Bund erfahren wir eine drastische Eingrenzung der technischen Möglichkeiten unserer Geldspielgeräte, von den Ländern kommen immer strengere Regelungen für den Betrieb einer Spielhalle, die darauf abzielen, ab 2017 den Bestand bundesweit praktisch um mehr als 70 Prozent zu reduzieren. Zudem haben die Kommunen mit den Sätzen für die örtliche Vergnügungssteuer mittlerweile das zumutbare Maß deutlich überschritten. Ein wirtschaftliches Auskommen ist oftmals gar nicht mehr möglich.“
Als verbraucherschutzpolitische Sprecherin der CDU/CSU Bundestagsfraktion lag Heil der Spieler- und Jugendschutz besonders am Herzen. Vor Ort konnte sie sich ein Bild über die zahlreichen technischen Einschränkungen an den Spielgeräten machen, die – im Gegensatz zu den Slot-Machines in den staatlichen Spielbanken – einen unangemessen hohen Verlust in kurzer Zeit unmöglich machen. Auch die seit 2012 in Rheinland-Pfalz geforderte Zugangskontrolle für Spielgäste wurde in der Spielhalle anschaulich demonstriert.
„Wir haben großes Verständnis für das Erfordernis eines ausreichenden Spielerschutz und wollen unseren Umsatz gar nicht mit dem Geld der Gäste machen, die ein problematisches Spielverhalten zeigen. Unsere Servicemitarbeiter sind entsprechend geschult, werfen ein Auge auf diesen Personenkreis und weisen im Zweifelsfall den Weg zu einer Beratungsstelle hier in der Nähe“ so der 35-jährige Unternehmer.
Mechthild Heil äußerte sich auch kritisch zur Gesetzeslage in Rheinland-Pfalz: „Der Spielerschutzgedanke wird von der Landesregierung nur halbherzig verfolgt. Zum einen sind die Slot-Machines der Spielbanken bei den Gewinn- und Verlustmöglichkeiten keinen technischen Einschränkungen unterworfen, wie die Geräte der gewerblichen Wirtschaft. Das ist ein Nachteil, der mit nichts zu rechtfertigen ist, denn das Land ist in diesem Punkt ja auch Mitbewerber. Zum anderen ist die Möglichkeit einer Spieler-Selbstsperre für eine einzelne Spielhalle zu kurz gegriffen. Um den Spieler wirksam zu schützen, muss ein landesweites und spielformübergreifendes Spielersperrsystem eingerichtet werden.“
Jörg Meurer, Geschäftsführer des Deutschen Automaten-Großhandels-Verbandes (DAGV), stellt fest: „Mutige und innovative Entscheidungen der Automatenwirtschaft haben dazu beigetragen, dass das gewerbliche Spielangebot in den letzten Jahren deutlich an Attraktivität gewonnen hat. Dagegen ist der Staat mit seinem Angebot bei Lotto und in den Spielbanken nicht mehr Puls der Zeit. Doch anstatt sich Know-how aus der freien Wirtschaft einzuholen, vertraut er in Führungspositionen weiterhin der Ministerialbürokratie, die beileibe nicht die besseren Unternehmer stellt. Aus dieser Not weiß sich der Staat nur durch eine Zurückdrängung seiner Konkurrenz per Gesetz und Verordnung zu helfen. Dass damit die Gefahr verbunden ist, mehr als 2 000 Automatenunternehmen die Existenz zu rauben, die Hälfte der zirka 70 000 Arbeitsplätze zu gefährden und bei den Kommunen jährliche Ausfälle bei der Vergnügungssteuer von etwa 700 Millionen Euro zu riskieren, ist den Ländern offenbar nicht besonders wichtig.“