Innenministerium in Kiel: Mehr als 80 Anfragen, nur sechs Lizenzen
Ab dem 1. März 2012 wird in Schleswig-Holstein die Öffnung des Glücksspielmarktes in die Praxis umgesetzt.
Ab sofort kann das Innenministerium Lizenzen an Wett- und Glücksspielanbieter erteilen. Private Unternehmen aus den Bereichen Sportwetten, Online-Poker und Online-Casino haben erstmals die Möglichkeit, ihr Geschäft legal anzubieten.
Das Interesse der Unternehmen ist groß. „Mehr als achtzig Anfragen von Glücksspielanbietern würden dem Innenministerium bereits vorliegen“, berichtet die Internetseite des Norddeutschen Rundfunks (<link http: www.ndr.de regional schleswig-holstein gluecksspiel175.html external-link-new-window>NDR) am 1. März.
Allerdings lägen dem Ministerium laut dem NDR bislang erst sechs Anträge von Sportwettenanbietern und der Antrag eines Anbieters von Online-Casino-Spielen vor. Die Vergabe funktioniere wie bei einer Baugenehmigung, wer die Unterlagen vollständig vorgelegt hat und überprüft wurde, bekommt seine Lizenz, so der Sender.
Diese ausbaufähige Anzahl an Unternehmen, die bereits Antragsunterlagen bei den Kieler Behörden eingereicht haben, lässt sich mit den hohen Auflagen erklären, die das Land Schleswig-Holstein den Anbietern und Wettbürobetreibern aufzuerlegen plant.
So sollen Anbieter eine Million Euro für den Internetbetrieb und bis zu 20 000 Euro pro Standort beim Land als Sicherheitsleistungen hinterlegen müssen, weiß Helmut Schneller, der als Director International Sales bei Löwen Entertainment für den Bereich Sportwetten verantwortlich zeichnet.
Zudem verlange Schleswig-Holstein sowohl für den Internet- als auch für den terrestrischen Betrieb eine verpflichtende Spielerregistrierung, so Schneller. In der Praxis werden Shop-Betreiber höchstwahrscheinlich für die Umsetzung einer solchen Registrierung Sorge tragen müssen.