20.01.2014

IMA 2014: Reed zieht gemischte Bilanz

Die Besucherzahl der IMA 2014 blieb knapp hinter der vorherigen Messe zurück. (Foto: IMA-Messe)

Trotz der Pause im Jahr 2013 erreichte die 32. IMA offenbar nicht ganz die erhofften Erfolge. Nach Angaben von Reed Exhibitions blieb die Besucherzahl mit 9 156 knapp hinter dem Ergebnis von 2012 zurück. Die Besucher würden die IMA nach wie vor als Identifikationsplattform und -drehscheibe sehen. Die Ordertätigkeit habe sich aber sehr differenziert dargestellt.

Spielgeräte als Miet- oder Leasingobjekte mit einer begrenzten Laufzeit hätten demnach noch großes Interesse gefunden. Wichtigste Impulsgeber seien dabei Innovationen in Unterhaltung und Technik gewesen. Die Anbieter langfristiger Investitionsgüter im Bereich Spielstätten hätten sich dagegen mehr als unzufrieden geäußert. „Expansion findet nicht mehr statt, allenfalls Qualitätssicherung und Ersatzinvestition. Verständlich, denn Glücksspielstaatsvertrag und Landesspielhallengesetze, wenn sie denn rechtlichen Bestand haben, zielen darauf ab, die Automatenwirtschaft Mitte 2017 auf breiter Front zu enteignen“, heißt es dazu im Messeabschlussbericht von Reed.

Der Markt der mittel- und langfristigen Investitionen sei auf der IMA völlig zum Erliegen gekommen. Viele langjährige Aussteller, wie Ladenbauer und Architekten, hätten aufgegeben oder versuchten sich in neuen Geschäftsmodellen.

Stärker als in den Vorjahren waren Anbieter von Sportwetten im stationären Bereich vertreten. Obwohl die Politik seit Jahren in der Pflicht ist, hier eine sichere Rechtslage zu schaffen, wächst das Angebot im Graubereich allerorten. Der Trend zu Sportwetten entspricht einer internationalen Entwicklung, die auch an Deutschland nicht vorbei geht.

Hersteller und Handel im Bereich der gewerblichen Geldspielgeräte waren mit dem Messeergebnis durchweg zufrieden. Miet- und Leasingangebote im kurzfristigen Zeitraum trafen auf rege Nachfrage. Die Zuwächse der vergangenen Jahre gibt es allerdings nicht mehr. 2013 mussten der Handel mit minus acht Prozent und die Industrie mit minus 12,7 Prozent schon empfindliche Verluste hinnehmen. Längere Sperrzeiten, Rauchverbote, erhöhte Vergnügungssteuern haben der Automatenwirtschaft auf allen Branchenstufen gesamt ein Minus von 2,6 Prozent zugefügt.

Im Bereich Spielerschutz hat sich auf der IMA ein neuer Markt entwickelt. Schulungen in den Feldern Prävention und Umsetzung von Sozialkonzepten für Spielhallen sind heute für Betreiber und Personal Herausforderung und Pflicht zugleich. Schwierig wird es dagegen für die Branche im Bereich Ausbildung. Zwar setzt sich die Automatenwirtschaft für den Erhalt der spezifischen Automatenberufe ein, je später aber klare und verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um so schwieriger ist es, junge Menschen für diese Berufe zu gewinnen.

VDAI-Vorsitzender Paul Gauselmann machte in seiner IMA-Eröffnungsrede klar, dass die Automatenwirtschaft die Flinte nicht ins Korn werfen werde. Der Vorsitzende des Industrieverbandes sieht Realpolitiker und eine große Zahl von renommierten Rechtswissenschaftlern aus den Bereichen Verfassungs- und Europarecht auf Seiten der Branche. „Das Recht wird in einem Rechtsstaat siegen. Berufsverbote und Enteignung kann es da nicht geben“, so Gauselmann vor über 200 Ehrengästen aus Politik, Medien und Wirtschaft.