27.09.2012

Im Poker-Land Deutschland fehlen klare Regeln

Ein Knast für vier Millionen Bundesbürger? Unter dieser Überschrift fordert der Blogger und Casino-Experte Ansgar Lange klare Regeln für das Poker-Land Deutschland. Beim Online-Poker befinde sich Deutschland unverändert in einer rechtlichen Grauzone.

Die Tageszeitung "Die Welt" berichtete jüngst über ein aktuelles Beispiel: Ein Student aus Nordrhein-Westfalen habe im Internet mehrere Hunderttausend Euro mit Poker gewonnen. Nachdem die Steuerbehörde auf ihn aufmerksam geworden war, kam es zu einem Gerichtsverfahren. Dieses wurde mit dem Hinweis eingestellt, dass es sich bei dem jungen Mann nur um einen Hobbyspieler handele.

Frohlocken konnte der Online-Spieler nach Welt-Angaben dennoch nicht. Denn er bekam eine Anzeige wegen illegalen Glücksspiels. Diese versucht er jetzt mit der Aussage abzuwehren, er habe nur im Ausland online gespielt.

In Österreich und Tschechien wäre dies auch problemlos möglich. Denn man darf als Deutscher um Geld im Internet pokern, solange man sich dabei nicht in Deutschland aufhält – eine juristische Farce, die professionelle Spieler wie Michael Keiner auf die Palme bringt. "Wollen wir jetzt aus ganz Deutschland ein Gefängnis machen?", fragt er. "Bauen Sie mal einen Knast für vier Millionen Bundesbürger! Nur weil sie online pokern? Das ist absolut lächerlich", so die Tageszeitung.

Welt-Redakteur Friedrich Pohl in seinem Kommentar: "Wie auch immer man zu einer Legalisierung von Poker steht, als was auch immer das Spiel definiert werden sollte – es erscheint zutiefst unlogisch, dass der Staat die Ausübung von Poker einerseits behindert und kriminalisiert, auf der anderen Seite aber an den Gewinnen mitverdienen will. Es scheint an der Zeit, dass das Poker-Land Deutschland klare Regeln bekommt."

Den gesamten Beitrag von Ansgar Lange finden sie hier.