Hessischer Münzautomaten-Verband blickt im Jubiläumsjahr optimistisch in die Zukunft
Die engagierte HMV-Spitze: 1. Vorsitzender Michael Wollenhaupt und 2. Vorsitzender Michael Stang, der gleichzeitig einer der BA-Vizepräsidenten und 2. Vorsitzender des Fachverbandes Gastronomie-Aufstellunternehmer (FGA) ist.
Beiträge von: BA-Geschäftsführerin Simone Storch, HMV-Vorstandsmitglied Christoph Schwarzer, DAW-Länderreferent Andreas Rey und HMV-Justiziar Simon Scherer.
Beiträge von: den HMV-Vorstandsmitgliedern Oliver Ickenroth und Oskar Adam, Diplom-Finanzwirt Hermann Gatzweiler und Timo Schwarzer, Sprecher des Arbeitskreises der Jungunternehmer im HMV.
Die Leistungsbilanz des Hessischen Münzautomaten-Verbandes (HMV) im 50. Jahr seines Bestehens kann sich sehen lassen: Ein leistungsstarker Vorstand leistet solide Arbeit und ist mit den politischen Entscheidungsträgern in Regierung und Opposition gut vernetzt. Das Hessische Spielhallengesetz wird nach Lage der Dinge eine Weiterexistenz der Familienunternehmen sichern, und der gemeinsame Spirit in dem rund 250 Mitglieder starken Verband ist vorbildlich. Außerdem: Der unternehmerische Nachwuchs reift im „Arbeitskreis der Jungunternehmer im HMV“ heran, um in Zukunft die Verantwortung zu übernehmen. Beste Zukunftsvorsorge und damit allerbeste Zukunftschancen!
Doch vor unserem aktuellen Bericht über den Verlauf der Jahreshauptversammlung am 11. Mai im Johanniter Hotel in Butzbach ein kurzer Rückblick.
Kern-DNA des HMV: Harmonie und Kontinuität
Zu den Gründungsmitgliedern vor fünf Jahrzehnten gehörten Albert Roth, Hans Wundrack, Karl Horst Christian, Walter Kurkowski, Heinz Dormeier, aber auch Werner Grassegger, Edgar Seeger und Harry Wollenhaupt, allesamt Männer der Tat. Schaut man in die alte AutomatenMarkt-Festschrift zum 25. Geburtstag des Verbandes, wird die Kern-DNA des hessischen Verbandes deutlich. Nachdem der Verband Hessischer Automaten-Aufsteller unter dubiosen Umständen und Ränkespielen aus dem BA beziehungsweise (seinerzeit) ZOA ausgetreten war, fanden sich beherzte Aufsteller um Albert Roth zusammen, um mit Unterstützung des Bundesverbandes einen Neuanfang zu wagen. Harmonie und Kontinuität sind dem Hessischen Münzautomaten-Verband vor dem Hintergrund dieser dramatischen Anfänge bis heute besonders wichtig.
Natürlich zeigte sich der Vorsitzende Michael Wollenhaupt froh über das gut besuchte Präsenztreffen nach den unruhigen Corona-Monaten mit 3G, 2G, 2G plus, et cetera. Die gute Nachricht: Der Entwurf des Hessischen Spielhallengesetzes ist von qualitativen Kriterien geprägt. Die Chancen stünden gut, den ursprünglich befürchteten Kahlschlag abzuwenden, so Wollenhaupt. Der Kasseler Rechtsanwalt und Automatenkaufmann berichtete auch von möglichen Ausnahmen bei Abstandskonflikten über Instrumente wie Zertifizierung, Sachkundenachweis und gesonderte Personalschulungen.
Der "Hessen Dialog" als wichtige Handreichung
Timo Schwarzer, Sprecher des Arbeitskreises der Jungunternehmer im HMV, lud weitere junge Unternehmer in den Zirkel ein und berichtete von vielfältigen Aktivitäten, darunter spannende Begegnungen mit politischen Entscheidungsträgern. Die erfolgreiche „Bayern Dialog“-Schrift mit wichtigen Brancheninformationen auf einen Blick werde aktuell als „Hessen Dialog“ produziert – künftig eine wichtige Handreichung bei politischen Kontakten und Gesprächen.
Die schlecht organisierte OASIS-Anbindung löst bei den Mitgliedern reichlich Kritik aus. Mitarbeiter des Regierungspräsidiums Darmstadt scheinen zum Teil sehr respektlos mit berechtigten Anfragen und Wünschen beziehungsweise Forderungen umzugehen. 2. Vorsitzender Michael Stang berichtete anschaulich von dem noch nicht aufgelösten Bearbeitungsstau.
Appell: Melden Sie bitte Spielapparatesteuer-Erhöhungen
Die in Hessen gültige Spielapparatesteuer (anderswo: Vergnügungssteuer) ist ein Dauerbrenner. So wird unter anderem ein Verfahren gegen die Stadt Bad Camberg mit der dortigen erdrosselnden 25-prozentigen Spielapparatesteuer vom Verband unterstützt. HMV-Justiziar Simon Scherer leuchtete das Thema juristisch von allen Seiten aus. Gleichzeitig der Appell des Verbandes, beabsichtigte oder realisierte Erhöhungen der Spielapparatesteuer bitte an die HMV-Geschäftsstelle zu melden.
FGA-Vorsitzende Sabine Dittmers-Meyer informierte kompetent über die Themen Zertifizierung und DAkkS-Standard. Ziel der Bemühungen sei es, möglichst viele Aufstellplätze zu erhalten. HMV-Zertifizierungsbotschafter Oliver Ickenroth sprach von seinen positiven Erfahrungen: „Zwischen unseren Filialen gibt es einen Wettbewerb, wer mehr Punkte beim Audit erzielt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ausgesprochen stolz auf diesen Qualitätsnachweis.“ Auch Unternehmer Andreas Stummer und Sabine Dittmers-Meyer berichteten von ihren ermutigenden Erfahrungen. Beim kommenden Herbsttreffen 2022 wird Zertifizierung „das Schwerpunktthema“, versprach Michael Wollenhaupt.
"Wir können die gestiegenen Kosten nicht weiterreichen"
Nach Jahren der Stagnation und in Zeiten von explodierenden Kosten bräuchten die Automatenunternehmer „eine bessere Spielverordnung, um die Einnahmesituation zu verbessern“, so der 1. Vorsitzende. „Ansonsten gehen wir auf längere Sicht bankrott!“ So sei der Sprung vom 20 Cent- zum 30 Cent-Spiel denkbar. Schützenhilfe von Christoph Schwarzer, erfahrener Aufsteller und Träger des Hessischen Verdienstordens: „Die Kastration der Geräte bei gleichem Spielsystem und gleichen Spielen kann nicht gut gehen.“ Auch Oskar Adam meint: „Wir können die vielfach gestiegenen Kosten nicht normal durchkalkulieren und weiterreichen, wie der Kaufmann im Supermarkt oder ein Anbieter von Sportwetten. Der Spielpreis muss endlich angepasst werden.“
Der Verband hofft auf Hilfe von „Politikern, die betriebswirtschaftlich rechnen können“. Zum Thema „illegales Spiel“ sprach Christoph Schwarzer Tacheles: Der Boom des illegalen Spiels sei nicht mehr zu übersehen und bringe die legalen Anbieter an den Rand des Ruins. So verwies Schwarzer auf eine Kommune, in der acht illegal arbeitende Glücksspiel-Bistros dicht gemacht worden sind. Anschließend habe das gewerbliche Spiel wieder normale Umsätze fahren können, raus aus der roten Verlustzone.
Die legalen Anbieter schützen, heißt, mehr Spielerschutz
Die Automatenunternehmer, so Christoph Schwarzer, sollten mit mehr Selbstbewusstsein ein stärkeres Vorgehen gegen die Illegalität einfordern. Schwerpunktstaatsanwaltschaften hätten sich als besonders effektiv und zielführend erwiesen. Auch dieser Satz: „Wer den Spielerschutz ernst meint, schützt die legalen Anbieter!“
DAW-Länderrerfent Andreas Rey, dessen Arbeit mit viel Lob bedacht wurde, berichtete von seinen vielfältigen Aktivitäten im Dialog mit Vertretern aus Politik, Behörden und Suchtverbänden. Ein maßvolles Spielhallengesetz in Hessen werde den Bestand der Familienunternehmen sichern können. Dagegen drohe in Baden-Württemberg ein völliger Kahlschlag.
Vorausblick auf das HMV-Jubiläumsfest am 25. Juni
BA-Geschäftsführerin Simone Storch streifte in ihrem umfassenden „Bericht aus Berlin“ zahlreiche Themen und beglückwünschte den HMV zur erfolgreichen Arbeit des Vorstandes. Ein weiterer Programmpunkt: Der in die Tiefe gehende Vortrag „Anwendungsproblematik Saldo 1 und Saldo 2 bei Geldspielgeräten“ von Diplom-Finanzwirt Hermann Gatzweiler.
Die Ausstellung und Präsentation der Hersteller adp Gauselmann, Apex und Löwen Entertainment, das gemeinsame Mittagessen im Johanniter-Hotel und der neugierig machende Verweis auf das große Verbandsjubiläumsfest am Sonnabend, 25. Juni 2022, im Burghotel Münzenberg von 11 bis 16 Uhr – ein Fest für die ganze Familie – rundeten das Verbandstreffen gelungen ab.