Große Teile des Online-Glücksspiels in Deutschland noch immer illegal
Etwa ein Drittel der Deutschen hat im vergangenen Jahr an Glücksspielen teilgenommen, ein Sechstel auch online. Das ist in Deutschland bekanntlich auch nicht mehr allgemein verboten. Dennoch gibt es weiterhin rechtliche Fallstricke – ein Großteil der Anbieter sitzt im Ausland und die meisten Angebote bleiben illegal. Das betont das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) in einer aktuellen Presseinformation.
Als der neue Glücksspielstaatsvertrag am 1. Juli 2021 in Kraft trat, konnte man häufig Überschriften wie diese lesen: „Online-Casinos werden legal“ oder „Ab 1. Juli sind Online-Casinos erlaubt“. Dies hat mitunter zu der falschen Vorstellung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern geführt, dass das bisher außerhalb von Schleswig-Holstein verbotene Online-Glücksspiel nun immer erlaubt sei. Tatsächlich erlaubt ist aber nur Glücksspiel, für das der Anbieter eine deutsche Erlaubnis hat.
"Kein Anspruch auf Auszahlung der Gewinne"
Für die Bereiche Online Casino und Online Poker trifft dies aktuell auf keinen Anbieter zu. "Viele Angebote für Online-Glücksspiel sind daher in Deutschland weiterhin illegal. Die Teilnahme ist strafbar, und es besteht kein Anspruch auf Auszahlung der Gewinne", so das EVZ.
In der White List des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt sind allerdings aktuell 14 Anbieter von virtuellen Automatenspielen lizenziert.
Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland beschäftigt sich in mehreren Artikeln auf seiner Webseite www.evz.de mit rechtlichen Fragen rund um das Thema Online-Glücksspiel. Außerdem bietet das EVZ auch Vorträge für interessierte Verbrauchergruppen an, sowohl am Standort in Kehl als auch online.