Glücksspiel und Sportwetten in Österreich: Fast 60 Prozent aller Spiel- und Wetteinsätze im Internet
Der österreichische Markt für Glücksspiel und Sportwetten stagnierte im Jahr 2021 auf Vorjahresniveau. Deutliche Zuwächse gab es nur im Online-Sektor, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie des Marktforschungsinstituts Branchenradar.
Trotz mehrwöchigem Lockdown konnte der Markt für Glücksspiel und Sportwetten in Österreich im vergangenen Jahr das Niveau zumindest halten, teilen die Marktforscher in einer Pressemitteilung mit. Laut der aktuellen Branchenradar-Studie „Glücksspiel & Sportwetten in Österreich“ stagnierten die Spiel- und Wetteinsätze im Jahr 2021 bei insgesamt 16,2 Milliarden Euro. Die Erlöse der Anbieter, also die Einsätze abzüglich ausgeschütteter Gewinne, stiegen moderat um 2,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 1,7 Milliarden Euro.
Zuwächse vor allem im Online-Sektor
Zuwächse bei diesen Bruttospiel- und Wetterträgen (BSE/BWE) gab es allerdings nur bei Lotterie-Glücksspielen und vor allem im Online-Sektor. Bei Lotterie-Glücksspielen erhöhten sich die einbehaltenen Einsätze um 4,9 Prozent gegenüber Vorjahr auf 714 Millionen Euro. Der Online-Sektor wuchs sogar um 24,2 Prozent gegenüber Vorjahr auf 580 Millionen Euro. Die Wachstumsbeiträge kamen laut Studie in etwa je zur Hälfte aus dem Online-Glücksspiel und von Online-Sportwetten.
Stationärer Bereich entwickelte sich rückläufig
Der stationäre Bereich, also Spielbanken, Glücksspielautomaten außerhalb von Casinos und landbasierte Sportwetten entwickelten sich indessen durchwegs rückläufig. In Summe sanken die Bruttospiel- und Wetterträge um 20,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 411 Millionen Euro.
Pandemiebedingte Betriebsschließungen
Grund dafür waren der Studie zufolge im Wesentlichen die pandemiebedingten Betriebsschließungen. Profitiert davon habe zweifelsohne der Online-Sektor. Die Nachfrage nach Glücksspiel und Wetten auf Onlineplattformen beschleunigte sich massiv. Im Vergleich zu 2020 stiegen die Einsätze um nahezu 18 Prozent. Mit Spiel- und Wetteinsätzen von 9,1 Milliarden Euro fanden Glücksspiel und Sportwetten damit zu nahezu sechzig Prozent im Internet statt.