Frischer Wind und neue Ideen für alte Probleme
Etwa 20 Jungunternehmer des Deutschen Automaten-Verbandes und Gäste diskutieren im pin up Bowlingcenter in Bornheim.
Der Ideengeber Freddy Fischer (l.) und Alexander Todt, Sprecher der DAV-Jungunternehmer. Fischer ermutigt alle Unternehmer, Probleme in den Kommunen klar zu benennen und diese Aufgabe nicht nur den Verbandsspitzen zu überlassen.
Alexander Todt dankt Krishnamoorthy Prasath (l.) für seinen erhellenden Vortrag zum Thema Künstliche Intelligenz.
Unter der Leitung von Alexander Todt, Sprecher der DAV-Jungunternehmer und DAV-Vorstandsmitglied, diskutierten etwa 20 junge Automatenunternehmer aus Nordhein-Westfalen am 16. Mai altbekannte Probleme und neue Lösungsansätze. Die Familie Pütz stellte wieder Räumlichkeiten in ihrem pin up Bowlingcenter in Bornheim zur Verfügung.
Unabhängig davon, ob die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer gerade erst in den elterlichen Betrieben erste Schritte gehen, fest mit eingebunden sind, oder bereits die volle Verantwortung schultern, die aktuellen Probleme sind auch für sie potenziell existenzbedrohend.
"Nicht die Zuversicht verlieren"
„In politischen Gesprächen schlägt uns eine riesige Düsternis und totale Realitätsverweigerung entgegen“, sagt Freddy Fischer, der von Beginn an als Ideengeber bei den Jungunternehmern fungiert. Dennoch betont er: „Wir dürfen trotzdem nicht die Zuversicht verlieren. Wir müssen Probleme klar benennen, und zwar nicht nur die Verbandsvorsitzenden, sondern jeder in seinem Bereich.“
Unsinnige Einschränkungen, wie die Pausenregelungen und die Vergnügungssteuern, die Unternehmern vielerorts den Hals zu schnürten, seien unter anderem die Probleme, die jeder Automatenunternehmer laut Fischer klar in die Politik und in den Kommunen addressieren sollte.
Ein Lichtblick wäre die jüngste mediale Aufarbeitung des Themas illegales Spiel in vielen Verlagshäusern, sagt Freddy Fischer.
Vergnügungssteuer-Beauftragter für den Deutschen Automaten-Verband
Da die Vergnügungssteuerproblematik in Nordrhein-Westfalen stetig wachse, wird der Deutsche Automaten-Verband nun einen Mitarbeiter einstellen, der ausschließlich für das Thema Vergnügungssteuern zuständig sein werde. Bei über 400 Kommunen in NRW brauche es ein kontinuierliches Handeln in Bezug auf diese Herkulesaufgabe, sagt Freddy Fischer.
Alexander Todt stellt zudem fest, dass eine Kalkulierbarkeit nicht mehr gegeben sei. Für viele Unternehmer sei das Risiko für weitere Investitionen zu groß, wenn ständig die Gefahr der explodierenden Vergnügungssteuern drohen würden, unterstreicht Todt.
Tim Pütz ergänzt: „Für viele Kommunen und große Städte ist die Vergnügungssteuer längst keine Bagatellsteuer mehr, wenn sie ein bis zwei Prozent des Haushaltes ausmacht.“
Weitere Informationen dazu werden Freddy Fischer zufolge auf der Jahreshauptversammlung des Deutschen Automaten-Verbandes am 23. Mai in Essen folgen.
Regulierungswut und „moralische Überheblichkeit“
„Bei uns wird gerne reguliert“, sagt Nico Ernstberger, Beauftragter für Länderkommunikation in Nordrhein-Westfalen. Dies hänge oft auch von führenden Personen ab. Wenngleich auch Ernstberger wenig Positives zu berichten hatte, machte er doch auf die Tatsache aufmerksam, dass „die, die jetzt in Ämter kommen, wesentlich pragmatischer sind“. Das sehe man auch bei Themen wie Cannabis. Ernstberger weist zudem auf die „moralische Überheblichkeit“ mancher Politiker hin. Das erschwere letzlich auch die Kommunikation und den Austausch.
KI im Fokus – die richtigen Anwendungsgebiete finden
Beim letzten Treffen der DAV-Jungunternehmer in Bornheim nahm das Thema Cannabis großen Raum ein. Der spannende Schwerpunkt am 16. Mai war die Künstliche Intelligenz (KI). Mit Krishnamoorthy Prasath, Gründer und Inhaber von P-Cation, konnte ein Fachmann nicht nur über die umwälzenden Auswirkungen von KI berichten, er lieferte auch Ideen für mehrere Anwendungsgebiete. Dass KI in nahezu jedem Unternehmen hilfreich sein könne, sei für Prasath klar. Ihm zufolge sei es die große Herausforderung zu ermitteln, wo KI in einem Unternehmen anwendbar sei. Denn dieser „enorme technologische Wandel“ sei nicht nur für Konzerne, wie Alphabet, Apple und Meta Teil der Entwicklung, auch Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) können von großen Produktivitätssteigerungen profitieren.
Ganz konkret sei KI in Automatenunternehmen zum Beispiel in der Verwaltung und Mitarbeiterkommunikation anwendbar, erläutert Prasath. Wichtig sei es ihm zufolge zu verstehen: „KI ist eine Intelligenz, keine Wissensdatenbank. KI erbringt immer Transferleistungen.“ Die KI müsse gesteuert werden und mit guten Fragen beziehungsweise Daten gefüttert werden, ergänzt Prasath.
Fiskaldatenspeicher – sinnvolles Archivieren und Lagern
Eher profane, aber nicht minder bedeutende Hinweise lieferte Gerd Haberkorn in seinem Vortrag. Der von der Handelskammer Hamburg öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Überprüfung von Geldspielgeräten referierte zum Fiskaldatenspeicher und dessen optimale Sicherung gemäß gesetzlicher Vorgaben. So sollte laut Haberkorn eine Kopie des Originals als solche gekennzeichnet und archiviert werden und auf einem geeigneten Massenspeicher, wie Laptop, externes Laufwerk, Cloud, abgelegt werden. Als Langzeitarchiv eigne sich besonders gut das Archivieren auf einer gebrannten DVD. Beschriftung und Lagerung sollte vor Lichteinfluss und UV-Strahlung sicher in einem Tresor erfolgen, sagt Haberkorn.
Weitere Informationen zum Treffen der DAV-Jungunternehmer und den informativen Vorträgen lesen Sie in unserer Juni-Ausgabe.