Erste DAW-Stellungnahme zur Ministerpräsidentenkonferenz: "Der große Wurf steht aus"
Bei der heutigen Ministerpräsidentenkonferenz haben sich die Regierungschefs auf den 3. Glücksspieländerungsstaatsvertrag verständigt. Der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) nimmt dazu Stellung. Vorstandssprecher Georg Stecker erklärt: „Der gefundene Konsens ist ein erster Schritt. Der große Wurf, nämlich eine dringend notwendige kohärente Regulierung aller Spielformen des Glücksspielmarktes, steht allerdings weiterhin aus.“
Weiter wird betont: „Die Regulierung verfehlt erkennbar ihr Ziel, wenn legale Spielhallen, die sich an Recht und Gesetz halten, Abstände einhalten müssen, während über illegale Onlineanbieter die gleichen Spiele an jedem Ort verfügbar sind. Die Regulierung des gewerblichen Automatenspiels nach quantitativen Kriterien, nach Abstand und Größe, hat das legale Spiel geschwächt und illegale Marktteilnehmer gestärkt.“
Spieler werden in die Arme illegaler Anbieter getrieben
Stecker fordert mit Blick auf den wachsenden Schwarzmarkt in Deutschland: „Es muss Schluss sein mit der Regulierungs-Flickschusterei und der Knebelung legaler Angebote, die die Menschen in die Arme illegaler Anbieter, auch im Internet, treibt. Gegen den grassierenden Schwarzmarkt hilft nur ein attraktives, legales Angebot.“
Die Zeit bis zum Auslaufen des Vertrages am 30. Juni 2021 gelte es zu nutzen. Der DAW-Sprecherr: „In den kommenden Monaten müssen die Weichen richtig gestellt werden. Wir brauchen endlich den großen Wurf für den gesamten Glücksspielmarkt. Nur wenn alle Spielformen, also auch das gewerbliche Automatenspiel, ausschließlich nach Qualitätsmaßstäben reguliert werden, können der Schwarzmarkt eingedämmt, Verbraucher nachhaltig geschützt und die legalen Unternehmen gestärkt werden.“
Der Dritte Glücksspieländerungsstaatsvertrag zur Neuordnung des deutschen Glücksspielmarktes sieht unter anderem vor:
– Jeder Sportwettenanbieter soll eine bundesweit gültige Lizenz ab dem 1. Januar 2020 erhalten, sofern er gewisse Mindeststandards erfüllt. Die Begrenzung auf 20 entfällt.
– Jugendliche dürfen sich nicht registrieren.
– Spieler dürfen nicht mehr als 1 000 Euro monatlich setzen.
– Live-Wetten sind untersagt.
– Verweise auf Online-Casino-Angebote von der Internetseite des Wettanbieters sind ebenfalls untersagt.