25.09.2015

Drogenbeauftragte lobt transparente Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben in der Automatenwirtschaft

Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, bezieht Position.

In einer Pressemitteilung zum bundesweiten „Aktionstag gegen Glücksspielsucht“ hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, die ordentlich geführten Spielstätten der Deutschen Automatenwirtschaft und das Sozialkonzept und dessen Überarbeitung positiv erwähnt und den Unterschied zum unkontrollierten Spiel verdeutlicht.

In dieser Pressemitteilung erkärt Marlene Mortler: „Die Gefahren, die vom Glücksspiel ausgehen können, werden in der Gesellschaft oftmals unterschätzt. Daher macht ein Aktionstag Sinn, an dem man in jedem Jahr auf die Gefahren hinweisen und das Thema in die Öffentlichkeit rücken kann. Wenn wir an Glücksspiel denken, haben wir unwillkürlich verdunkelte Spielhallenschaufenster im Sinn."

Weiter heißt es: "Glücksspielsucht entsteht aber auch anderswo. Immer mehr Menschen spielen Glücksspiele im Internet. Oftmals bei nicht lizensierten Anbietern. Man kann dort spielen und viel Geld verlieren. Noch weitaus schlimmer können die gesundheitlichen und familiären Folgen sein. Denn Glücksspiel kann süchtig machen. Dieses Thema müssen wir mehr als bisher in den Blick nehmen, gerade auch in der Suchtprävention.“

Unkontrolliertes, undurchsichtiges Spiel im Internet

Während es für Spielhallen in Deutschland strenge gesetzliche Vorgaben zum Spielerschutz gibt, sei das Spiel im Internet vergleichsweise unkontrolliert möglich und oft undurchsichtig, so die Pressemitteilung. Angefangen von Sportwetten über Kartenspiele bis hin zu Spielautomaten in Online-Casinos, richtet sich das Angebot an breite Bevölkerungsschichten, die die Gefahren meist nicht durchschauen.

Marlene Mortler: „Prävention muss breit angelegt sein und transparent wirken. Alle Beteiligten müssen die Risiken thematisieren und aufklären. Ich bin daher sehr froh, dass auch die Automatenwirtschaft ihrer Verantwortung nachkommen will und aktuell dabei ist, ihr Sozialkonzept zu aktualisieren. Hier geht es um eine transparente Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben, aber auch ganz konkret um präventiven Spielerschutz und Informationen für Betroffene.“

Viele Menschen könnten ihr Spielverhalten nicht kontrollieren und geraten so in eine Abhängigkeit. Finanzielle Verluste, starke emotionale Belastungen, Konflikte in der Familie und Probleme am Arbeitsplatz seien die Folgen. Übersteigt das Glücksspiel die eigenen wirtschaftlichen Möglichkeiten, geraten ganze Existenzen in Not.

BZgA-Erhebung: 1,5 Prozent problematische Glücksspieler

Nach einer Repräsentativerhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahr 2013 wird bevölkerungsweit die Zahl der problematischen Glücksspieler auf 1,5 Prozent geschätzt. Dabei liegt der Anteil der männlichen „Problemspieler“ deutlich höher als der der weiblichen. Bei weiteren 4 Prozent der Befragten der Studie kann von einem auffälligen Glücksspielverhalten gesprochen werden. Die BZgA bietet im Bereich der Glücksspielprävention unter anderem auf der Internetseite Interessierten zahlreiche Informationen zum Thema und Betroffenen Hilfe an.

Die Pressemitteilung schließt mit den Worten: "Durch eine aktuell abgeschlossene und vom Bundesministerium für Gesundheit finanzierte Studie konnte die Wirksamkeit bestehender Behandlungskonzepte und –strukturen insbesondere bei stationärer medizinischer Rehabilitation von pathologisch Glücksspielenden nachgewiesen werden. Den Abschlussbericht zur Studie werden wir in Kürze veröffentlichen."

Stecker: Gemeinsam mit Politik der Verantwortung nachkommen

In einer ersten Reaktion äußerte sich der Sprecher des Dachverbandes Die Deutschen Automatenwirtschaft (DAW), Georg Stecker, zufrieden. Er führte aus, dass er sich freue, dass die Bundesregierung in ihrem wichtigen Einsatz gegen die Spielsucht den Beitrag der Deutschen Automatenwirtschaft anerkennt. Es sei wichtig, dass die Deutsche Automatenwirtschaft gemeinsam mit der Politik auch weiter ihrer Verantwortung nachkomme und das Thema Prävention und Spielerschutz vorantreibe.