Deutscher Sportwettenverband (DSWV) in Berlin gegründet
Elf führende europäische Sportwetten-Anbieter haben in Berlin den Deutschen Sportwettenverband (DSWV) gegründet. Wichtigstes Anliegen des DSWV ist eine rechtssichere Regulierung von Sportwetten in Deutschland. Zudem will der Verband entschieden gegen Spielmanipulation, Spielsucht und Schwarzmarkt vorgehen.
Bei der Verbandsgründung im Haus der Bundespressekonferenz kritisierte DSWV-Präsident Mathias Dahms die derzeitige Rechtsunsicherheit: „Diese Situation ist unhaltbar.
Unser Ziel ist, die Rechtslage zu befrieden und die Sportwette sicher zu machen. Sicher für Verbraucher und Anbieter.“
Hintergrund der Verbandsgründung ist die Öffnung des deutschen Sportwettenmarktes für private Anbieter. Die Abkehr vom staatlichen Wettmonopol in Deutschland wurde maßgeblich durch Urteile des Bundesverfassungsgerichts und des Europäischen Gerichtshofs in den Jahren 2006 und 2010 angestoßen.
Alle Verbandsmitglieder wurden nach Auskunft des DSWV einer behördlichen Zuverlässigkeitsprüfung in Deutschland unterzogen. Sie besitzen bereits Lizenzen für Sportwetten in Schleswig-Holstein und/oder befinden sich in der letzten Runde des bundesweiten Sportwetten-Konzessionsverfahrens, das vom Bundesland Hessen vorgenommen wird.
Schnell wachsende Dienstleistung
In Deutschland werden jährlich mindestens vier Milliarden Euro an Wetteinsätzen getätigt. Laut einer Studie der Firma Goldmedia rund 55 Prozent online, rund 45 Prozent in Wettshops. Innerhalb der EU zählen Online-Glücksspiele mit einem durchschnittlichen Wachstum von 15% jährlich zu den am schnellsten wachsenden Dienstleistungen im europäischen Binnenmarkt. Nach Verbandsangaben zahlen alle DSWV-Mitglieder in Deutschland Steuern. Grundlage dafür ist das zum 1. Juli 2012 neu gefasste Rennwett- und Lotteriegesetz. Neben den üblichen Unternehmenssteuern führen die Anbieter eine Sportwettsteuer in Höhe von fünf Prozent auf die Spieleinsätze ab. Laut Bundesministerium der Finanzen zahlten Wettanbieter im laufenden Jahr (bis einschließlich August 2014) rund 150 Millionen Euro Wettsteuern.
Zum Thema Sportwetten sieht sich der DSWV als zentraler Ansprechpartner für die Öffentlichkeit, insbesondere für Politik, Sport und Medien.