23.11.2023

Deutscher Automaten-Verband feiert die Doppel-Sieben – 77 Jahre die Macht am Rhein – Motto "Never give up"

Impressionen von „77 Jahre DAV“, von links oben im Uhrzeigersinn: Paul Gauselmann mit seiner Video-Ansprache. – „Mister DAV“ Horst Hartmann, Daniela Assheuer, BA-Präsident Thomas Breitkopf und DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker. – Die Talkrunde zum Geburtstag. – Manfred Stoffers, Simone Storch und Gastgeber Wolfgang Pütz.

Ein Geschenk der Gauselmann Gruppe wird an den DAV-Vorstand überreicht. Von links: Horst Hartmann, Thomas Plöger, Alexander Todt, Wolfgang Pütz, Ralph Jansen, Andreas Wardemann, Daniela Assheuer, Franz Einhaus, Rogier Wassen und Peter Mahler-Jakob.

Blick auf die Vorstandsriege des Deutschen Automaten-Verbandes. Freddy Fischer und der DAV-Ehrenvorsitzende und BA-Ehrenpräsident Karl Besse waren aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Weiterhin gute Besserung!

Weitere Impressionen, von links oben im Uhrzeigersinn: Ehrenmitglied Gerd Leon (89), flankiert von Markus Elspass und Frank Senster. – Die Gäste des DAV-Events haben Freude an den Stadionführungen durch die Katakomben des 1. FC Köln. – Thomas Plöger, Suzanne Marten-Vorbohle, Olaf Ziegenbruch und Andreas Hingerl. – DAV-Ehrenvorstand Rainer Heidrich & Ulrike Königsmann, Hans-Jürgen & Doris Kirschbaum.

Impressionen vom Festabend, von links oben im Uhrzeigersinn: Die Kölsche Band Klüngelköpp heizt ein. – Ausgelassene Stimmung bei den Festgästen. – Patrick Müller und Patrick Jaeschke ersteigern das 1. FC Köln-Maskottchen Hennes: 1 150 Euro für einen guten Zweck, die mobile Tierarztpraxis TieMo. – In netter Runde: Ricardo Miranda, Christian Thele, Rogier Wassen, Melanie Berressen und Nico Ernstberger.

Was tun, wenn man das 75-jährige Jubiläum im Corona-Jahr 2021 nicht so richtig feiern kann? Man nutzt zwei Jahre später den 77. Geburtstag – also die Doppel-Sieben, immerhin ein Glückssymbol unserer Branche – für ein großes, inspirierendes Fest im Kölner RheinEnergie-Stadion!

Der DAV zählt aktuell 425 Mitglieder 

Die Rede ist natürlich vom Deutschen Automaten-Verband, der mit seinen 425 Mitgliedern der größte Aufsteller-Einzelverband Deutschlands ist, beheimatet in Nordrhein-Westfalen. „DAV – Den Anderen Voraus“, so interpretiert Vorstandsmitglied Rogier Wassen, früherer ATP-Tennis-Profi, das Verbandskürzel mit einem Augenzwinkern.

Den Anderen weit voraus war man in der Tat bereits mit der frühen Gründung des Deutschen Automaten-Verbandes am 25. September 1946, keine anderthalb Jahre nach dem Kriegsende, in der Gaststätte „Zum Alten Fritz“ in Duisburg. Emil Moldenhauer hatte 20 Berufskollegen über eine Zeitungsanzeige zu dieser Pioniertat eingeladen. Vorstandsmitglied Franz Einhaus ließ weitere legendäre Vorsitzende und ihre Verdienste Revue passieren: Valentin Biniarz – Hasso Löffler – Paul Gauselmann – Frank Rasing – Rolf Nierfeld – Karl Besse.

Soziales Engagement mit dem Karl-Besse-Preis

„Heute nimmt der Ehrenvorsitzende des DAV und Ehrenpräsident des BA noch an vielen Vorstandssitzungen teil. Das soziale Engagement des DAV trägt seinen Namen: Karl-Besse-Preis“, so Einhaus, der auch das langjährige Vorstandsmitglied „Mister DAV“ Horst Hartmann ausdrücklich hervorhob. „Von der Gründungsversammlung vor 77 Jahren bis heute ist der Spirit unseres Verbandes am besten mit den Worten ‚Never give up – niemals aufgeben‘ auf den Punkt zu bringen. Dies gilt auch heute noch!“

In der regulären DAV-Mitgliederversammlung in der Club-Lounge Nord im Stadion des 1. FC Köln, der von seinen Fans gerne auch als „die Macht am Rhein“ gefeiert wird – eine Zuschreibung, die sicher auch dem DAV gefallen würde – informierte anschließend Verbandsjustiziar RA Bernd Fröhlingsdorf über diverse juristische Baustellen, darunter: fehlende Erlaubnisse, das Ahnden von Mehrfachbespielungen und von fehlenden OASIS-Anschlüssen, die Nichtzertifizierung bei einem Mindestabstand von unter 100 Metern, vermehrte Steuerprüfungen, der korrekte Weg beim Kündigen von Arbeitsverträgen und die unverschämten Gebührenerhöhungen bei Geeignetheitsbestätigungen.

Lichtblick in Bergisch Gladbach und Mettmann

Ein Schuh, der besonders drückt: der aktuelle Personalschlüssel in Nordrhein-Westfalen. „Bei drei Konzessionen müssen die Unternehmer eine Verdreifachung der Personalkosten stemmen.“ Hier arbeitet der Verband auf Veränderungen hin. Existenziell nach wie vor auch das Thema Vergnügungssteuern. Der Appell des Vorstandes: „Die Gespräche mit Kämmerer, Steueramt und Politik müssen frühzeitig geführt werden und nicht erst am Vorabend der Ratssitzung.“

Ein Lichtblick: In Bergisch Gladbach und in Mettmann ziehen ausnahmslos alle (!) Automatenunternehmer im Kampf gegen ruinöse Vergnügungssteuern in Höhe von 24 und 25 Prozent an einem Strang! Seite an Seite mit Rechtsanwalt Bernd Fröhlingsdorf.

Noch ein Aufreger-Thema: das in manchen Kommunen geduldete, boomende illegale Spiel! Der Wille, gegen das illegale Spiel aktiv vorzugehen, sei in manchen Kommunen wie beispielsweise in Essen nicht gegeben, kritisiert der Justiziar glasklar. Positiv dagegen die Stadt Wuppertal. „Dort fährt man direkt mit dem LKW vor“, um die illegalen Geräte auf frischer Tat einzukassieren.

Wolfgang Pütz fragt: "Sie stehen für illegales Glücksspiel!?"

Ein Praxis-Tipp von Vorstandsmitglied Wolfgang Pütz, der einen örtlich zuständigen Landtagsabgeordneten mit den provokanten Worten angeschrieben hatte: „Sie stehen für illegales Glücksspiel!?“ So kam endlich Bewegung in die Sache und innerhalb von 14 Tagen waren die illegalen Geräte abgeräumt. Also: Den Mut haben und die Landtagsabgeordneten beim Kampf gegen das illegale Spiel einbeziehen!

DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker verwies auf den Zweiklang von Vollzug und Regulierung und gratulierte dem DAV mit herzlichen Worten zum 77. Geburtstag. Anschließend zeigte Vorstandsmitglied Thomas Plöger eindrucksvoll auf, wie man als Aufsteller positive Themen in den regionalen Medien „unterbringen“ kann. Beispielsweise: Ausbildung, Beschäftigung von Menschen mit Migrationshintergrund, Spendenaktionen, Firmenjubiläuen oder den notwendigen Kampf gegen illegale Anbieter. Ein Thema, das der AutomatenMarkt bei nächster Gelegenheit vertiefen wird.

Engagierter Jungunternehmer-Kreis mit vielen Initiativen

Lars Rogge, zugeschaltet über einen Video-Beitrag, informierte über den Prozess der Evaluierung der Spielverordnung. Wichtig bei allem bleibe, dass die Branche stets mit einer Stimme spricht und mit einer Lösung an die Politik herantritt.

Für die Jungunternehmer-Gruppe im DAV sprach Vorstandsmitglied Alexander Todt. Die „Jungen“ bearbeiten viele Themen, beispielsweise: Unternehmensnachfolge, Steueroptimierung, IT-Security, Personal-Akquise, Prävention, den Trend Arkade-Games und neue technologische Entwicklungen. Dabei sei man mit viel Freude, Leidenschaft und Zuversicht bei der Sache, damit „wir uns der verändernden Marktdynamik anpassen und auch die kommenden 77 Jahre erfolgreich gestalten können“, so der Gevelsberger.

Betriebsprüfungen – trügerische Sicherheit

Den Schlusspunkt der Mitgliederversammlung setzte Horst Hartmann mit dem nicht unwichtigen Thema „Betriebsprüfungen – trügerische Sicherheit!“ Der Diplom-Kaufmann gab wertvolle Tipps, wie man Schwächen in der Buchhaltung und in der Datenspeicherung vermeiden kann und stellte sich zahlreichen konkreten Fragen.

DAV-Vorstandsmitglied Wolfgang Pütz übernahm anschließend die Regie für den geselligen Teil des Abends. Immerhin galt es 77 Jahre DAV mit Kölscher Ausgelassenheit zu feiern.

Zunächst lotete eine lockere Talkrunde mit DAW-Vorstandsprecher Georg Stecker, BA-Präsident Thomas Breitkopf und „Mister DAV“ Horst Hartmann (42 Jahre im Vorstand aktiv) den Charakter des DAV aus, souverän moderiert von Daniela Assheuer und Rogier Wassen.

Ernsthafte politische Arbeit statt Larifari

„Als mitgliederstärkster Landesverband haben wir eine politische Relevanz und Wirkung, die weit über das Land NRW hinausreicht“, so Hartmann. Ernsthafte konstruktive politische Arbeit statt Larifari! Nach dieser Prämisse habe man beim DAV stets gehandelt.

Für Georg Stecker ist klar, dass unsere Branche nicht nur aus Passivität und Ängsten agieren darf, sondern „Treiber sein muss, für das, was nach vorne geht“, nach vorne zielt. Thomas Breitkopf, ebenfalls optimistisch: „Wir sind in der Mitte der Gesellschaft so gut wie angekommen und müssen diesen Weg konsequent weiter gehen. Wir sind die Lösung, nicht das Problem.“

Paul Gauselmann wendet sich an die Festgesellschaft

Eine fast andächtige Stille tritt ein, als ein Video von Paul Gauselmann mit einem elfminütigen Geburtstagsgruß zugeschaltet wird. Dieser trägt stolz die DAV-Nadel – seit 1965 Mitglied im Verband, aber auch eine zeitlang Vorstandsmitglied und Vorsitzender des DAV – und gratuliert in freier Rede mit herzlichen Worten.   

Dabei erinnert er an gute Zeiten und schlechtere Zeiten. Den zuletzt erheblichen Umsatzsteigerungen zwischen 2006 und 2012 sei eine krisenhafte Zeit gefolgt. Immerhin, in NRW habe man noch ein vergleichsweise gutes Gesetz mit bis zu drei erlaubten Konzessionen erzielen können. Dass der Gründer und Vorstandssprecher der Gauselmann Gruppe sich auch auf dem Terrain der Spielbanken mit Erfolg bewegt, wird so begründet: „Ich habe die Spielbanken nicht erfunden. Die Politik hat aber erkannt, dass wir auch in der Lage sind, Spielbanken sehr erfolgreich zu führen.“

Das verstärkte Engagement im Ausland erlaube auch, „Ihnen ein guter Partner zu sein – mit bestmöglichen Produkten“, so der trotz des Gehstocks immer noch vitale 89-Jährige. „Alles Gute für Sie, für Ihre Geschäfte und gemeinsam eine gute Zukunft – danke“, so die Schlussworte an die Festgesellschaft, die anschließend mit dem Comedian Dave Davis alias Mister Motombo Umbokko, der Kölner Mundart-Band Klüngelköpp und einer fantastischen Tanzband ausschweifend „77 Jahre DAV“ feierte.

Noch mehr Infos in unserer Dezember-Ausgabe

Zu danken ist schlussendlich auch den Ausstellern für einen guten Hauch IMA-Feeling. Wir berichten noch ausführlicher in unserer AutomatenMarkt-Dezember-Ausgabe.