06.01.2022

Dehoga-Umfrage: 50 Prozent Umsatzminus im Dezember – Mehr als jeder zweite Betrieb bangt um seine Existenz

Guido Zöllick, Präsident des Dehoga Bundesverbandes, beklagt katastrophale Umsatzverluste im Gastgewerbe. (Foto: Dehoga Bundesverband/Svea Pietschmann)

Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) belegen die katastrophalen Umsatzverluste im für das Gastgewerbe besonders wichtigen Weihnachts- und Silvestergeschäft.

„Der Umsatz unserer Branche brach im Dezember um die Hälfte gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 ein“, betont Dehoga-Präsident Guido Zöllick.

Liquiditätsreserven aufgebraucht

Die Folgen: 55,7 Prozent der Unternehmer sehen ihren Betrieb aktuell in seiner Existenz gefährdet. Bereits im November betrug der Umsatzverlust - 34,1 Prozent. „Vielfach sind Liquiditätsreserven aufgebraucht. Deshalb erwarten wir jetzt von der Politik, dass alle Unternehmen die notwendige finanzielle Unterstützung bekommen, die ihre Existenz und den Erhalt der Arbeitsplätze sichern“, so Zöllick.

2G oder 2G Plus-Zugangsregelungen

Verantwortlich für die erheblichen Umsatzverluste seien die seit Wochen geltenden 2G oder 2G Plus-Zugangsregelungen, Kontaktbeschränkungen, Veranstaltungsverbote, Sperrzeitregelungen sowie Schließungen von Clubs und Discotheken. „Die Verschärfungen bei den Corona-Regeln treffen die Branche erneut sehr hart“, sagt Zöllick.

Gemäß der Dehoga-Umfrage beläuft sich der Umsatzrückgang für das Gesamtjahr 2021 im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 auf durchschnittlich 41 Prozent. Zu den aktuell größten Herausforderungen zählen die Unternehmer laut Umfrage: Einschränkungen durch Verordnungen (77,2 Prozent ), Absage von Veranstaltungen (64,9Prozent), fehlende Nachfrage (60,2 Prozent), Mitarbeitergewinnung (44 Prozent), nicht ausreichende Hilfen (34,5 Prozent).

Angemessene und wirksame Unterstützung gefordert

„Jetzt kommt es darauf an, dass alle erneut betroffenen Unternehmen unabhängig von ihrer Größe und Mitarbeiterzahl angemessene und wirksame Unterstützung erhalten“, appelliert Zöllick. Die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes wie auch der Überbrückungshilfen bis 31. März 2022 seien richtig und konsequent gewesen. „Wenn die massiven Beschränkungen weitere Wochen fortbestehen, ist es jedoch unerlässlich, dass die Hilfen verbessert werden müssen“, so Zöllick.

Vor dem Bund-Länder-Treffen am 7. Januar fordert der Dehoga-Präsident von der Politik keine Panikmache: „Weitere Einschränkungen wären fatal. Wir erwarten, dass die Corona-Schutzmaßnahmen verhältnismäßig und für das Gastgewerbe umsetzbar bleiben. Wenn die Umsätze niedriger sind als die laufenden Kosten, lohnt sich die Öffnung einfach nicht mehr.“

An der Umfrage des Dehoga- Bundesverbandes zur wirtschaftlichen Lage beteiligten sich in der Zeit vom 3. Januar bis 6. Januar 2022 (9:30 Uhr) 9 300 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland.