13.04.2017

Bundesweite Razzia gegen Automaten-Manipulateure

Polizisten und Steuerfahnder haben eine bundesweit agierende Bande von Spielautomaten-Manipulateuren gefasst.

Seit dem 11. April vollstrecken unter Federführung der Staatsanwaltschaft Köln Einsatzkräfte von Polizei und Steuerfahndung in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bremen 74 richterliche Durchsuchungsbeschlüsse in Wohnungen, Spielhallen und Gaststätten.

 

Einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft und Polizei Köln zufolge wurden davon fünfzig Objekte in Nordrhein-Westfalen durch die örtliche Polizei durchsucht. Laut „Express“ lag der Schwerpunkt im Raum Köln (17 Objekte) und der Rhein-Erft-Kreis (16 Objekte).

 

Die Kriminalbeamten verhafteten einen 41-jährigen Hauptbeschuldigten in seiner Kölner Wohnung. Der mutmaßliche Haupttäter hatte laut „Express“ zwanzig Komplizen. Ihnen wird zur Last gelegt, in mehreren hundert Fällen elektronische Manipulations-Chips in Geldspielautomaten von Gaststätten und Spielhallen eingebaut sowie weiter verkauft zu haben. Laut Polizei besteht der Verdacht, dass die Beschuldigten infolge der so gestalteten Manipulation der Geldspielautomaten Gewinne in Millionenhöhe erzielt haben.

 

240 Beamte bundesweit im Einsatz

 

Nach einem Hinweis im Frühjahr 2016 operierte eine daraufhin beim Kölner Kriminalkommissariat 34 eingerichtete Ermittlungsgruppe „Snack“ gegen die Tätergruppierung, unter anderem wegen gewerbsmäßiger Fälschung technischer Aufzeichnungen. Das Gesetz sieht bei diesem Straftatbestand für jeden Einzelfall eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vor.

 

Neben den fünfzig nordrhein-westfälischen Objekten werden die Maßnahmen laut Pressemitteilung der Polizei personalintensiv durch Ermittler und Steuerfahnder der Länder Baden-Württemberg (16 Objekte), Niedersachsen (3 Objekte) und Bremen (1 Objekt) unterstützt. Bei dem Einsatz waren der Polizei zufolge etwa 240 Beamte im Einsatz.

 

Verfahren in weiter Ferne

 

Die Überprüfung der Sonderkommission werde nach Einschätzung der Polizei mehrere Wochen dauern und könnten weitere Durchsuchungen nach sich ziehen, berichtet die „Kölnische Rundschau“. Eine Anklage in dem komplexen Verfahren sei demnach noch in weiter Ferne.