Branchenangehöriger bewältigt 161-Kilometer-Distanz beim Berliner Mauerlauf
Björn Bünermann, Leiter der Finanzbuchhaltung der adp Gauselmann GmbH, hat geschafft, was für die meisten fast unmöglich erscheint: Beim Berliner Mauer- weglauf hat der 40-Jährige die Distanz von 100 Meilen (161 Kilometer) bewältigt. Nach 28 Stunden und 19 Minuten ohne eine Minute Schlaf ist Björn Bünermann am Ziel angekommen.
Paul Gauselmann unterstützt das Anliegen
Auch Paul Gauselmann, Vorstandssprecher der Gauselmann Gruppe, ist von der außergewöhnlichen Leistung beeindruckt und hatte im Vorfeld bereits seine finanzielle Unterstützung zugesagt. Denn Bünermann wollte den Lauf auch dazu nutzen, Geld für die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen zu sammeln.
Für jeden gelaufenen Kilometer hat Unternehmensgründer Paul Gauselmann nun zehn Euro gezahlt, die den bei der Gauselmann Gruppe betroffenen Flutopfern im Rahmen einer internen Spendenaktion zugutekommen. „Eine solche Distanz ohne Schlaf zurückzulegen, ist eine unglaubliche Willensleistung, die ich natürlich gerne unterstützt habe“, betont Paul Gauselmann.
382 Teilnehmer aus 30 Nationen
Insgesamt 382 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 30 Nationen waren gemeinsam mit Björn Bünermann in Berlin gestartet, um die 161 Kilometer rund um das westliche Berlin zu absolvieren. Der Kirchlengerner ist auch einige Tage später einfach nur froh, dass er die Ziellinie überquert hat.
„Wenn ich mir das schon antue, wollte ich das Ziel auch unbedingt erreichen, und das habe ich geschafft“, erklärt der 40-Jährige. Nicht nur eine Top-Kondition, sondern auch die Bereitschaft, die eigenen Grenzen auszuloten waren notwendig, um die 161 Kilometer läuferisch zu meistern.
Grenzen übewinden, Mauern einreißen
„Grenzen sind dafür da, um überwunden zu werden, und Mauern, um sie einzureißen“, schildert Björn Bünermann seine Grundhaltung, mit der er an den Start ging. Mit Pausen lief er gute 28 Stunden am Stück – und zwar ohne eine einzige Minute Schlaf. Die reine Laufzeit lag bei fast 24 Stunden und führte den Sportler unter anderem am Reichstag, dem Checkpoint Charly, dem Fernsehturm und der East Side Gallery vorbei. 108 Läufer erreichten das Ziel nicht.
Besonders hart war die Feststellung, sich vier Kilometer vor dem Ziel aufgrund einer Unkonzentriertheit verlaufen zu haben und deshalb noch 1,5 Kilometer zusätzlich hinter sich bringen zu müssen. „Das tat weh und war auch vom Kopf wirklich schwer. Ich hatte michauf die 161 Kilometer fokussiert und am Ende waren es dadurch 163 Kilometer.“
Aufgeben war keine Option
Nebendiesem Umweg musste Bünermann noch weitere Widerstände überwinden. Während die Temperaturen tagsüber bei über 30 Grad lagen, war es nachts nur 15 Grad warm. Nach rund 60 Kilometern wurde er zudem von Blasen an den Füßen geplagt. Bei jedem Schritts chmerzten die geldstückgroßen Wunden. „Aber deshalb wollte ich nicht aufgeben“, betont der Extremsportler.
Auch Wadenkrämpfe und Rückenschmerzen konnten ihn nicht am Weitermachen hindern. Die letzten 40 Kilometer ist Bünermann dann aber nur noch gegangen. Um 10.19 Uhr erreichte er das Ziel erschöpft, aber sehr glücklich.