Behörden Spiegel legt den Finger in die Wunde – warum das illegale Spiel vielerorts kaum noch zu stoppen ist!
„Polizei wird oftmals alleingelassen – Strukturelle Probleme bei Glücksspielkontrollen“, warnt der einflussreiche „Behörden Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe.
In dem Vorspann heißt es: „Während staatlich konzessionierte, legale Spielhallen aufgrund rigiderer Gesetzgebung schließen müssen, sprießen illegale Angebote wie Pilze aus dem Boden. Und das bei weitem nicht nur in Großstädten. Insbesondere sogenannte Fungames nehmen exorbitant zu. Außerdem verlagern sie sich immer öfter in Hinterzimmer und Pseudo-Cafés. Dies erschwert die Verfolgung und Ahndung erheblich. Zumal die kommunalen Ordnungsämter oftmals nicht über das Personal und das notwendige Fachwissen verfügen.“
Nutzen der Zertifzierung für die Kommunen
Der Autor des Berichtes, Marco Feldmann, sprach unter anderem auch mit Georg Stecker, Sprecher des DAW-Vorstandes. Dieser verweist auf den Nutzen der Spielhallenzertifizierung. Denn insbesondere kleine Kommunen stießen bislang schnell an die Grenzen ihrer Möglichkeiten.
„Durch verfehlte Regulierung werden die Menschen geradezu in illegale Angebote gedrängt“, wird Stecker außerdem zitiert. Durch weniger legale Angebote in den Großstädten sei ein „Abdriften in die Illegalität“ zu beklagen. Allein in Berlin habe das dortige LKA in diesem Jahr bereits fast 200 Fungames sichergestellt.
Auch merkt der Autor vom Behörden Spiegel an: „Hinzu kommt, dass aus Sicht legaler Spielanbieter die zur Verfügung stehenden Strafrahmen nicht genügend ausgereizt werden und es viele verschiedene Zuständigkeiten von Polizei, Zoll, Steuerfahndung und Ordnungsämtern gibt.“
Polizisten kommen kaum noch hinterher
Aber selbst die sogenannten Verbundeinsätze änderten nichts daran, „dass die Polizisten bei der strafrechtlichen Verfolgung von illegalem Glücksspiel kaum noch hinterherkommen“.
Die Schlussforderung des Behörden Spiegel: „An einem führt daher kein Weg mehr vorbei: Es braucht mehr Kompetenz und geschultes Personal aufseiten der kommunalen Ordnungsämter.“
Der Behörden Spiegel ist mit einer Druckauflage von monatlich 103 000 Exemplaren die auflagenstärkste unabhängige Zeitung für den Öffentlichen Dienst in Deutschland.