09.11.2021

BDWi fordert: Ampelkoalition muss Lohn-Preis-Spirale in Deutschland verhindern

Fordern eine Politik mit Augenmaß: Michael H. Heinz und Simone Storch.

Der Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) warnt die neue Bundesregierung davor, die Inflationsrisiken zu unterschätzen. Einen politischen Mindestlohn in Höhe von 12 Euro lehnt der BDWi ab.  

„Die Inflation ist ein unsichtbarer Elefant, der bei den Koalitionsverhandlungen der Ampel mit im Raum steht. Ein höherer Mindestlohn und Kostensteigerungen durch Klimaschutz heizen die Inflation weiter an“, erklärt Michael H. Heinz. 

Der BDWi-Präsident weiter: „Einen Anstieg des allgemeinen Mindestlohnes um mehr als 20 Prozent innerhalb eines Jahres wird nicht ohne Einfluss auf alle darüber liegenden Lohngruppen bleiben. Bereits jetzt wird die ansteigende Inflation in den laufenden Tarifverhandlungen berücksichtigt. Was für die Löhne gilt, gilt auch für die Klimaschutzpolitik. Ein höherer CO2-Preis führt bei den Leuten ebenfalls zu höheren Ausgaben und indirekt zu höheren Lohnforderungen. Hohe Klimaschutzinvestitionen in kurzer Zeit schlagen in Anbetracht von Knappheiten bei Rohstoffen und Arbeitskräften direkt auf die Preise durch.“

Gefahr: Zeche für deutsche Sparer wird immer höher

Michael H. Heinz fordert: „Darum müssen die Inflationsrisiken von der Ampel berücksichtigt werden. Die Anhebung des Mindestlohnes sollte über die gesamte Legislaturperiode gestreckt werden. Die Anhebung des CO2-Preises sollte vorerst ausgesetzt werden. Knappheiten müssen bei staatlichen Investitionsanreizen berücksichtigt werden, damit sie eben nicht direkt zu höheren Preisen führen. Außerdem wäre es sinnvoll, einen Falken und keine Taube für die Weidmann-Nachfolge bei der Bundesbank zu nominieren. Die EZB muss ihre Nullzins-Strategie dringend überdenken, auch wenn das einigen Mitgliedsstaaten der EU nicht gefällt. Ansonsten wird die Zeche für deutsche Sparer immer höher.“

Existenz vieler Unternehmen von explodierenden Kosten bedroht

Der BA schließt sich diesen Forderungen ausdrücklich an. "Gerade in diesen wirtschaftlich kritischen Zeiten muss vermieden werden, dass die Existenz vieler kleiner und mittlerer Unternehmen von explodierenden Kosten bedroht wird", so BA-Geschäftsführerin Simone Storch in ihrem aktuellen Rundschreiben. 

Zum Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft e.V. (BDWi): In dem Verband werden die Interessen der deutschen Dienstleistungsbranche aktiv formuliert und vertreten. Im BDWi sind insgesamt 20 Branchen der Dienstleistungswirtschaft mit über 100 000 (!) größtenteils mittelständischen Unternehmen präsent. Der BA ist Gründungsmitglied des Verbandes. BA-Präsident Thomas Breitkopf gehört dem aktuellen BDWi-Präsidium an.