Bayerische Justiz zieht Automatenbetrüger aus dem Verkehr
Die bayerischen Justiz funktioniert! Zweimal fünf Jahre Gefängnis, zwei Bewährungsstrafen und ein Freispruch wurden jüngst vom Landgericht München II gegen Automatenbetrüger verhängt. Angeklagt waren Muammer S., Özcan S., Mustafa I., Ahmet T. und Mustafa S., vertreten von insgesamt zehn (!) Rechtsanwälten. Vor allem durch gewisse Verzögerungstaktiken dauerte der Prozess über ein Jahr. Nur Mustafa I. äußerte sich zu den Vorwürfen und gestand seine Beteiligung, was das Gericht strafmildernd mit einer Bewährungsstrafe belohnte. Für die beiden Haupttäter Muammer S. und Özcan S. wurden dagegen harte Strafen ausgesprochen: Fünf Jahre Gefängnis ohne Bewährung.
Manipulation der Geräte-Software
Offenbar manipulierte die arbeitsteilig vorgehende Bande Geldspielgeräte zur Auszahlung hoher Beträge – nachweislich ein Schaden in Höhe von mindestens 50 000 Euro. Dabei wurden auch Komplizen unter den Spielhallenmitarbeitern, die „nicht so genau hinsahen“, gesucht. Vor allem Videoaufzeichnungen halfen bei der Aufklärung der Straftaten.
Wie die Süddeutsche Zeitung vom Prozessauftakt vor einem Jahr berichtete, hatten die Angeklagten die Software der Geldspielgeräte mit speziellen PIN-Codes manipuliert. Besonders tückisch: Die Auszahlungen durch die Geräte-Software wurden in der Spieldokumentation nicht als Verluste ausgewiesen. So dass die betroffenen Automatenunternehmer den Betrug zunächst gar nicht realisieren konnten.