27.11.2020

BA-Umfrage: Kaum Infektionsgeschehen in Spielhallen

"Die Spielhallen sind keine Infektionstreiber." Dies ergab eine Umfrage des Bundesverbands Automatenunternehmer.

Wie bereits während des letzten Lockdowns der Branche hat der Bundesverband Automatenunternehmer (BA) erneut eine Mitgliederbefragung durchgeführt, um ein aktuelles Stimmungsbild in den Mitgliedsunternehmen zu ermitteln.

Entscheidend ist die Frage nach den Infektionsfällen. Hier geben 98 Prozent der Befragten an, dass ihres Wissens nach keine Infektionsfälle – weder bei Gästen noch beim Personal – in ihren Betrieben bekannt sind.

Hygieneregeln werden in den Betrieben eingehalten

„Wir sehen darin eine starke Aussage dafür, dass Spielhallenbetriebe keine Infektionstreiber sind!“, betont der BA.
 Auch die Hygieneregeln in den Betrieben werden eingehalten. Insgesamt halten sich die Spielgäste mit 97 Prozent, 62 Prozent vollständig beziehungsweise 35 Prozent in weitesten Teilen, an die Vorgaben. Nur ein minimaler Anteil von 2 Prozent der Gäste habe versucht, die Hygieneregeln zu umgehen. „Hier sind die verantwortungsvollen Mitarbeiter gefragt, die diesem Verhalten entschieden entgegentreten“, so der BA.

Die Umfrage fokussierte sich insbesondere auf die Hygienemaßnahmen und das Infektionsgeschehen, als die Spielhallenbetriebe und die Gastronomie noch geöffnet waren.
 Die BA-Mitgliedsunternehmen haben die empfohlenen Hygienemaßnahmen nahezu flächendeckend in ihren Betrieben implementiert. 10 der 13 aufgeführten Maßnahmen seien von über 90 Prozent der Befragten umgesetzt worden.


Empfohlene Hygienemaßnahmen nahezu flächendeckend in Betrieben implementiert

„So geben zum Beispiel 100 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass die Automaten und andere Flächen regelmäßig gereinigt werden. 99,5 Prozent stellen Desinfektionsmittel bereit. Auf Platz 3 der am häufigsten umgesetzten Hygienemaßnahmen befinden sich mit 99,1 Prozent Aushänge und Hinweisschilder sowie der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Geräten. Laufwegmarkierungen und Geldwechseln ausschließlich am Geldwechselautomaten zu ermöglichen werden von 65 Prozent beziehunsgweise 63 Prozent der Befragten umgesetzt“, teilt der Verband mit.

Maßnahmen werden auch nach Corona-Zeit teils beibehalten

Interessant ist, dass viele Automatenunternehmer die Aufstellung der Hygienemittelspender beibehalten wollen, auch nach der Corona-Zeit. Auch die regelmäßige Desinfektion der Geräte und anderer Flächen nach Corona sei für die Unternehmer denkbar. Einige geben laut BA sogar an, dass diese Maßnahmen bereits vor der Corona-Pandemie umgesetzt wurden. Auch scheinen Plexiglasscheiben am Tresen und an den Geräten als eine Verbesserung des Arbeitsalltags in der Spielhalle wahrgenommen zu werden.


Zudem funktioniere der Austausch zwischen Aufstellunternehmer mit dem Gastwirt zu den erforderlichen Hygienemaßnahmen laut der BA-Umfrage bei 45 Prozent „Gut“ und bei 27 Prozent sogar „Sehr gut“. Nur 7 Prozent haben dem BA zufolge diese Frage mit „Weniger gut“ beantwortet.

„Die Antworten zur Wirkung des Lockdown „light“ im November sind ernüchternd, zeigen aber auch, dass die BA-Mitgliedsunternehmerinnen und -unternehmer ein gutes Gespür für die Realität haben – die uns mittlerweile eingeholt hat und weitere schmerzliche Erfahrungen machen lässt“, so der BA.


Lediglich 16 Prozent der Befragten waren der Ansicht, dass die Spielhallen im Dezember wieder öffnen dürfen. Insgesamt sahen 84 Prozent die schnelle Aufhebung des Lockdowns eher skeptisch; 58 Prozent davon glaubten gar nicht daran und 26 Prozent waren sich nicht sicher. Nach heutigem Stand ist zu konstatieren, dass die Unternehmer die Situation richtig eingeschätzt haben.

Keine Anzeichen, dass Spielhallen Infektionsherde seien

Der BA fasst zusammen: „Unsere Unternehmerinnen und Unternehmer tun alles in ihrer Macht Stehende, um umfassende Hygienemaßnahmen und Vorschriften der Politik umzusetzen.“

Es gebe keine Anzeichen dafür, dass die Spielhallenbetriebe Infektionsherde seien.

„Aufgrund des Lockdowns sind nun aber viele Aufstellunternehmen existenziell bedroht. Eine unbürokratische und schnelle Umsetzung der staatlichen Hilfsprogramme ist zwingend erforderlich“, mahnt der BA an.

Hintergrund: Zwei Wochen lang konnten sich die Unternehmerinnen und Unternehmer der BA-Mitgliedsverbände an der Umfrage beteiligen. Die Rückmeldequote lag bei 65 Prozent.