Automaten-Verband-Saar zuversichtlich im harten Existenzkampf – neue Mitglieder gewonnen – illegales Spiel boomt
Engagierte Redner mit klaren Botschaften: AVS-Vorsitzender Rudolf Buchheit, DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker und BA-Vizepräsident Dirk Fischer.
Im regen Austausch in einer Tagungspause: Sebastian Foethke, Löwen Entertainment, Maximilian Fiel, DAW, Simone Storch, BA, und Ole Rom, Neox.
Allein der Ort der Herbstmitgliederversammlung des Automaten-Verband-Saar zeigte an, wie kritisch die Situation im Saarland ist. Wo früher sieben Fair Play Casino World-Konzessionen der Jubeal Games GmbH „brummten“ und das Glücksspiel in legale Bahnen kanalisierten, herrscht heute – bis auf eine verbliebene Konzession – Friedhofsruhe. Und von den einst 267 Konzessionen im Saarland sind nur noch etwas über 100 übrig geblieben.
Zehn neue Mitglieder stärken den Verband
Aber warum nicht die leer stehenden Räumlichkeiten in der Saarwiesenstraße 5a in Völklingen für ein Verbandstreffen nutzen und somit Kosten einsparen? Gesagt, getan. AVS-Vorsitzender Rudolf Buchheit geht mit den Mitgliedern neue Wege. Auch positiv: Der Verband hat zehn neue Mitglieder gewinnen können und sieht sich so besser gewappnet für den harten Existenzkampf. Die aktuelle Zahl der Mitgliedsunternehmen: 52, Tendenz steigend.
Ein Schwerpunkt bleibt der Kampf gegen das illegale Spiel, das im Saarland – insbesondere in den Grenzregionen zu Frankreich – exzessive Formen angenommen hat. Nicht zuletzt wohl auch, weil dem legalen Spiel von der saarländischen Landesregierung der Teppich unter den Füßen weggezogen worden ist.
Für ein ausreichendes und attraktives Angebot
Georg Stecker appelliert an den Verband, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. „Sie haben einen tollen Vorstand mit einem tollen Engagement. Und wir werden Sie mit allen Kräften unterstützen.“
Wo die legale Branche kein ausreichendes und attraktives Angebot betreiben könne, würde das illegale Spiel boomen, so Georg Stecker, der mit der OASIS-Anbindung auch neue Chancen und Möglichkeiten heraufziehen sieht.
DAW-Länderreferent Maximilian Fiel sieht in der politischen Arbeit „keinen Sprint, sondern einen Marathon“. Er bat die Mitglieder, in einen möglichst engen Kontakt mit ihm zu treten.
"Wir bieten tolle Unterhaltung"
Für BA-Geschäftsführerin Simone Storch ist das gewerbliche Spiel ein wichtiges, ausgezeichnetes Gewerbe: „Es lohnt sich dafür zu kämpfen. Wir haben nichts zu verbergen und bieten den Menschen tolle Unterhaltung.“
Um Trittbrettfahrer und Blitz-Austritte zu vermeiden, änderten die Verbandsmitglieder die Satzung. Auch werden zum 1. Januar die Beiträge erhöht, damit der Verband mehr finanzielle Power bekommt: auf 500 Euro für Automatenunternehmer, die ausschließlich Geldspielgeräte in Gaststätten aufstellen und auf 900 Euro für Automatenunternehmer, die ihre Geräte in Spielhallen betreiben.
Einstimmigkeit bei den AVS-Beschlüssen
Wichtig: In besonderen Härtefällen kann der Vorstand auf Antrag des Mitglieds einen individuellen Sonderbeitrag festlegen. Denkbar beispielsweise für Mitglieder, die nur noch ein halbes Dutzend Gastro-Aufstellplätze ihr eigen nennen. Top: Alle Mitglieder stimmten der Satzungsänderung und den höheren Beiträgen ohne Klagen und Murren zu!
Mehrfach wurde appelliert, die Landtagsabgeordneten persönlich in die Spielstätten einzuladen. In dieser Hinsicht sprach auch der BA-Vizepräsident und Vorsitzende des Automaten-Verbandes Baden-Württemberg, Dirk Fischer, den AVS-Mitgliedern Mut zu: „Beginnen Sie damit, an einem Tag der offenen Tür die Mitglieder des Gemeinderates einzuladen. Die Kür sind dann die Landtagsabgeordneten.“ Wichtig sei durchaus auch, Vertreter des Hilfesystems mit einzubeziehen.
Zustände wie im Alten Rom verhindern
Dass im Saarland Spielhallen wie Pilze aus dem Boden schießen würden, so unlängst die Behauptung eines Politikers, sei eine Verkennung der Realitäten, so AVS-Justiziar Harro Bunke. Einzig das illegale Spiel blühe im Saarland. Der frühere BA-Geschäftsführer bat die Mitglieder auch darum, keine Hemmungen zu haben, illegale Aktivitäten anzuzeigen. Denn: „Das sind keine Kollegen von Ihnen! Diese Leute müssen weg! Die müssen bestraft werden!“
Die geplanten Verschärfungen des Saarländischen Spielhallengesetzes werden kritisiert. So sei ein Verbot, Getränke und Speisen auszuschenken, mit der saarländischen Gastfreundschaft nicht vereinbar. Niemand habe auch etwas davon, wenn beispielsweise dehydrierte Gäste vom Stuhl kippen würden. Auch Losverfahren würden eher an Zustände wie im Alten Rom erinnern als an eine zivilisierte Gesellschaft, so AVS-Vorsitzender Rudolf Buchheit.
Anhörung zum Entwurf des Änderungsgesetzes
Bei der Anhörung zum Entwurf des Änderungsgesetzes zum Saarländischen Spielhallengesetz will der Verband auf die Praxisferne einiger Pläne fokussieren und für den Erhalt der oft Jahrzehnte alten Familienunternehmen einstehen. Schließlich wurde auch appelliert, die OASIS-Anbindung, falls wie bei einigen Gastro-Plätzen noch nicht geschehen, umgehend zu realisieren.
Das Treffen wurde mit einem kulinarischen Büffet und einer Gerätepräsentation von Löwen Entertainment flankiert. Bis zur geplanten Jahreshauptversammlung am 9. Mai 2023 ist dem Verband zu wünschen, dass sich das rege Engagement auszahlen wird. Ausführlicher Bericht auch in unserer AutomatenMarkt-Dezember-Ausgabe.