08.05.2023

Automaten-Verband Rheinland-Pfalz: Jetzt kommt Schwung in die Zertifizierungen

Führen gemeinsam souverän durch die Jahreshauptversammlung: 1. Vorsitzender Michael Thiery und Justiziar RA Tim Hilbert.

Der neu gewählte Vorstand, von links: 2. Vorsitzender Christoph Eberlein, Ralf Reichenbach, Ralf Bastian, 1. Vorsitzender Michael Thiery, Sebastian Schmitt (neu im Vorstand) und Justiziar RA Tim Hilbert.

Gäste mit wichtigen Botschaften: Lars Rogge, Vorsitzender der VDAI-Geschäftsführung, und Elisabeth Schönhofen, ADD-Referentin.

Blick in einen Teil des Saals. Unter anderem im Publikum, von links: Maximilian Fiel, DAW, Matthias Sluytermann, Ole Rom, BA-Geschäftsführerin Simone Storch und DAGV-Vorsitzender Pit Arndt.

Impressionen vom AVRP-Treffen, von links oben im Uhrzeigersinn: Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft – Torsten Immesberger, Alfons Göttlich, Rolf Hagemann und Bernd Rothhaar im Pausengespräch – die Zertifzierungsanbieter Alexandra Nöthen, Bettina Dzieran, Jonas Fünfgeld und Stefanie Fink – die ehrenamtlichen Kassenprüfer Giontis Dimitrios und Markus Rösel.

Der deutlich über 200 Mitglieder starke Automaten-Verband Rheinland-Pfalz (AVRP) sieht sich für die aktuellen Herausforderungen gut aufgestellt. Auf dem Verbandstreffen in Bingen standen insbesondere die Vorstandswahlen, eine Abstimmung über höhere Mitgliedsbeiträge, Gastvorträge von der ADD und vom VDAI sowie Details zur anstehenden wichtigen Zertifizierung im Fokus.

„Wir werden der Politik zeigen, dass wir zuverlässige Partner sind und als legale Anbieter absolut sauber und gesetzeskonform arbeiten“, erklärte Michael Thiery. Dazu müssen die anstehenden Zertifizierungen in den nächsten Wochen so richtig in Schwung kommen, so der Appell!

Zertifzierung bis zum 30. September

Dem AVRP ist es bekanntlich gelungen, die Politik für eine qualitative Regulierung zu gewinnen und so chaotische, mittelständische Existenzen vernichtende Zustände wie in Baden-Württemberg und im Saarland zu verhindern. Eine zentrale „Gegenleistung“: Mehrfachspielhallen und Einfachspielhallen im Abstandskonflikt müssen bis zum 30. September 2023 nach DAkkS-Standard zertifiziert werden.

Wenn die Unternehmer diese Hürde erfolgreich bewältigen und alle gesetzlichen Auflagen erfüllen, habe die Branche „gute Aussichten auch für die Zeit nach 2028“, betonte Thiery, 1. Vorsitzender, dem die Mitglieder bei den Wahlen erneut ihr Vertrauen aussprachen.

Dank an Jürgen Welker – Sebastian Schmitt neu im Vorstand

Jürgen Welker, bisher 2. Vorsitzender, trat krankheitsbedingt nicht wieder an. Vorstandsmitglied Christoph Eberlein dankte dem langjährigen Vorstandshaudegen mit herzlichen Worten: „Für mich war und ist Jürgen Welker ein persönlicher Freund und Mentor, dem ich viel verdanke. Meine und unsere besten Wünsche ins Krankenhaus.“

Christoph Eberlein wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt und Ralf Bastian und Ralf Reichenbach genießen gleichfalls das volle Vertrauen der Mitglieder. Neu im Vorstand darf Sebastian Schmitt Platz nehmen, ein engagierter Unternehmer aus Emmelshausen/Hunsrück.

Gleichzeitig wurde beschlossen, den jährlichen Mitgliedsbeitrag auf 450 Euro zu erhöhen. Stellt ein Mitglied mehr als elf Geldspielgeräte auf, beträgt der jährliche Beitrag jetzt 900 Euro. Bei mehr als 100 Geldspielgeräten sind es 1 800 Euro. Mitglieder, die Geldspielgeräte herstellen oder die dem AVRP als förderndes Mitglied angehören, entrichten einen jährlichen Beitragssatz in Höhe von 2 700 Euro. So gewinne der Verband mehr Handlungsspielraum, freut sich Michael Thiery über die Zustimmung der Mitglieder.

Die Gäste Lars Rogge und Maximilian Fiel

Lars Rogge, Vorsitzender der VDAI-Geschäftsführung, informierte kenntnisreich über die laufende Evaluierung der Spielverordnung. Dass der Glücksspiel-Schwarzmarkt seit 2012 wieder boomt, wie die Zahlen aus den Trümper-Feldstudien belegen, dürfte unsere Branche und ihre Regulierer noch lange beschäftigen.

DAW-Länderreferent Maximilan Fiel, der sich als wichtige Antenne und Schnittstelle begreift, berichtete über seine politische Arbeit. Wie immer gelte: „Nach der Regulierung ist vor der Regulierung.“ Nach dem Karrieresprung von Nadja Wierzejewski von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier zur Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) in Halle an der Saale hat Elisabeth Schönhofen das zuständige ADD-Referat übernommen.

Elisabeth Schönhofen stellt sich vor

Frau Schönhofen stellte sich persönlich vor und wies in ihrem aktuellen „Rundflug über die Spielhallen und die Gastronomie“ auf die vielfältigen einzuhaltenden rechtlichen Rahmenbedingungen hin. Problematisch sei insbesondere, dass in der Gastronomie bei vielen Gaststätten der OASIS-Anschluss noch nicht realisiert worden sei. Auch gebe es oft Schulungsdefizite in Gaststätten.

In dem Zehn-Minuten-Vortrag mit anschließender Fragerunde wurde deutlich, dass Elisabeth Schönhofen bestens mit der Materie vertraut und eine kompetente Ansprechpartnerin ist. Die Automatenunternehmen sollten die Zertifizierung rechtzeitig ins Werk setzen, so ihr Rat. Bis zum Stichtag 30. September ist es nicht mehr allzu viel Zeit. Die ADD werde übrigens jetzt auch die „Testkäufe Jugendschutz“ wieder starten. Hilfreich auch die umfassende Expertise von Rechtsanwalt Tim Hilbert zu den Kontrollen durch die Ordnungsbehörden.

Experten-Talk Zertifzierung

Justiziar Tim Hilbert moderierte abschließend den Experten-Talk Zertifizierung, bei dem Alexandra Nöthen, TÜV Rheinland, Bettina Dzieran, InterCert, sowie Stefanie Fink und Jonas Fünfgeld, beide ClarCert, fachkundig informierten. Ein wichtiger Hinweis von BA-Geschäftsführerin Simone Storch: Am 13. Juli werde es in Mainz eine große BA-Info-Veranstaltung zum Thema geben. Ralf Bastian gab aus dem Stand hilfreiche und ermutigende Tipps aus der Praxis.

Eine gar nicht so kleine Produktschau im Foyer des NH Hotel Germany in Bingen und das gemeinsame Mittagessen boten zudem viel Raum für Fachgespräche, Erfahrungsaustausch und geselliges Miteinander.