07.05.2021

Anhörung in Wiesbaden: Automatenbranche setzt sich für Regulierung nach Qualität ein

Georg Stecker (oben) und Michael Wollenhaupt setzten sich bei einer Anhörung im Innenausschuss des Hessischen Landtags für eine qualitative Regulierung ein.

Gegenstand der Anhörung im Innenausschuss des Hessischen Landtags am 6. Mai war der Gesetzentwurf zur Neuregelung des Glücksspielrechts. Angehört wurden auch Georg Stecker, Vorstandssprecher des Dachverbandes Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW), und Michael Wollenhaupt, Vorsitzender des Hessischen Münzautomaten-Verband (HMV).

Bereits im Vorfeld hatte die Automatenbranche ihre Position in einer schriftlichen Stellungnahme dargelegt. Stecker nutzte die Anhörung, um auf die anstehende Spielhallenregulierung in Hessen einzugehen.

Regulierung nach Qualität

„Ab Juli sind jederzeit und überall Online-Angebote legal verfügbar. Das zeigt, dass die Regulierung des gewerblichen Automatenspiels nach quantitativen Kriterien längst nicht mehr zeitgemäß ist. Wir brauchen auch hier eine Regulierung nach Qualität.“ Es seien ausschließlich solche Kriterien geeignet, Belange des Jugend- und Spielerschutzes zu verwirklichen, die die Qualität des Angebots, des Betreibers und des Personals vor Ort betreffen.
 Vor diesem Hintergrund rief Stecker Hessen dazu auf, Mehrfachkonzessionen mit bis zu drei Spielhallen befristet zu erhalten, wenn diese bestimmte hohe qualitative Kriterien erfüllen. Zudem sollten Spielhallen Mindestabstände unterschreiten dürfen, sofern sie nachweislich anspruchsvolle qualitative Kriterien erfüllen.

„Wir brauchen ein ausreichendes und attraktives legales Angebot. Nur so lässt sich der wichtige Kanalisierungsauftrag aus dem Glücksspielstaatsvertrag erfüllen. Die Menschen müssen dort spielen, wo sie geschützt sind“, so der DAW-Vorstandssprecher. Er warnte auch vor einer Ausbreitung illegaler Angebote, wenn das legale Angebot zurückgedrängt werde. 

Hohes Schutzniveau in hessischen Spielhallen und geschultes Personal

Wollenhaupt begrüßte, dass es laut Gesetzentwurf demnächst in Hessen auch Lottoannahmestellen in Spielhallen geben kann. Des Weiteren warb er dafür, das Angebot in Spielhallen auch um die legalen Sportwetten zu erweitern.

„Das Entscheidende ist das Schutzniveau und das bieten wir in unseren Spielhallen mit unserem geschulten Personal, zumal in Hessen seit fast sieben Jahren das Spielersperrsystem Oasis installiert ist“.

Lottoangebot in hessischen Spielhallen möglich

Die Umsetzung des Vorhabens und die Erweiterung um die Sportwette würde laut Wollenhaupt das legale Angebot stärken. „Wir brauchen diese Stärkung der legalen Anbieter dringend. Zum einen wegen der familiengeführten Betriebe der Automatenbrache in Hessen, die davon profitieren, zum anderen im Kampf gegen illegale Spielangebot. Denn gegen den Schwarzmarkt ist ein starkes legales Angebot noch immer das beste Mittel“, legt Wollenhaupt dar.

Der HMV-Vorsitzende sprach sich vor dem Ausschuss auch für den Erhalt der Automatenbetriebe in Hessen und eine Regulierung nach qualitativen Kriterien aus.