20.03.2018

An der Grenze zur Depression

Selten war eine Versammlung des Automaten-Verbandes Saar so schlecht besucht. Die Teilnehmerzahl spiegelt die Stimmung wieder.

Enttäuschung, Frustration, Verzweiflung – die Mitglieder des Automaten-Verbands Saar sehen sich und ihre Geschäfte am Ende. Viele kamen schon gar nicht mehr zur Jahreshauptversammlung am 19. März, und Vorsitzender Christian Antz vermeldete in seinem Jahresbericht erste Austritte wegen Geschäftsaufgabe, aber keine Neuzugänge.

„Seit das neue Spielhallengesetz im Juli 2017 in Kraft trat, wurden ausschließlich negative Entscheidungen getroffen, in vielen Fällen gleich mit Schließungsverfügungen“, berichtete der Vorsitzende. „Es gibt noch Duldungen, aber kein einziger Härtefallantrag wurde positiv beschieden.“

Die für einen solchen Antrag geforderten Unterlagen wie Flächennachweise, Bilanzen und Wirtschaftsprüfertestate hätten die Unternehmen eine Menge Geld gekostet. Und dann habe das Land selbst einen Wirtschaftsprüfer beauftragt, der sämtlich Unterlagen gegenteilig beurteilte.

Sollte das so weitergehen, so Antz, würden nicht nur „mindestens zwei Drittel“ der Konzessionen im Saarland wegfallen, sondern auch 600 bis 700 Mitarbeiter ihren sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz verlieren. Den Städten und Gemeinden würden Steuereinnahmen in Millionenhöhe entgehen, dafür aber Sozialleistungen steigen, Leerstände wachsen und das illegale Spiel aufblühen.

„Die ganze Situation macht mich krank“, sagte Antz und: „Ich fühle mich langsam müde.“ Dennoch will er gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen und mit Unterstützung der DAW noch einen weiteren Versuch auf politischer Ebene wagen. Er sagt aber auch: „Wenn das wieder nicht fruchtet, müssen wir juristisch kämpfen.

Einen Ausführlichen Bericht lesen Sie in unserer April-Ausgabe.