Projekt gegen Glücksspielsucht bei Jugendlichen
Berlin hat nicht nur das deutschlandweit schärfste Spielhallengesetz, wie der in diesem Bereich als Hardliner bekannte SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz stolz erzählt. Berlin geht jetzt offenbar auch den richtigen Weg der Prävention. Es ist ebenfalls Buchholz, den die "ÄrzteZeitung" mit der Einsicht zitiert, den vielfältigen Formen der Spielsucht sei mit Regulierung und Verboten allein nicht beizukommen.
Im Sommer startete die Berliner Fachstelle für Suchtprävention das Projekt "GameR Over", zunächst in den besonders belasteten Bezirke Mitte und Spandau. Dabei gehen Mitarbeiter der Fachstelle in Schulen und Bildungseinrichtungen und klären Jugendliche über die Risiken übermäßigen Glücksspiels auf.
"Wir wurden darin bestätigt, dass Online- und Glücksspiele schon bei Minderjährigen zur alltäglichen Lebenswelt gehören und viel gefährliches Halbwissen kursiert", berichtet Kerstin Jüngling, Geschäftsführerin der Fachstelle aus den Erfahrungen mit den ersten Seminaren.
So glaube jeder zweite junge Mensch in Berlin, mit Sportwetten könne man viel Geld verdienen, wenn man sich mit Fußball gut genug auskennt. Das sei einer von vielen Trugschlüssen, mit denen das Projekt in jeweils zwei bis dreistündigen Präventionsveranstaltungen aufräume. Nach Angaben Jünglings zeigten erste Erfahrungen nun, dass man sich auf dem richtigen Weg befinde.