Keine Spielbank in Mannheim
Die Planungen für eine vierte staatliche Spielbank in Baden-Württemberg gehören ab sofort der Vergangenheit an.
Die grün-rote Landesregierung hat sich geeinigt, die in Mannheim geplante Spielbank doch nicht zuzulassen. „Von dem Vorhaben wurde Abstand genommen“, sagte ein Sprecher von Finanzminister Nils Schmid (SPD) den Stuttgarter Nachrichten. Zur Begründung wurde aus den Reihen der Grünen darauf verwiesen, dass der Staat nicht die Spielsucht fördern dürfe, wolle er sein Glücksspielmonopol behalten. In Baden-Württemberg gibt es bislang in Baden-Baden, Konstanz und Stuttgart staatliche Spielbanken.
Die baden-württembergische Spielbankengesellschaft hatte laut Stuttgarter Nachrichten im März eine zusätzliche Spielbank in Mannheim vorgeschlagen, das Finanzministerium versprach eine wohlwollende Prüfung. Josha Frey, Landtagsabgeordnete von den Grünen, sagte nun: „Wir sind uns alle einig, dass man in der jetzigen Situation keine neuen Kasinos aus dem Boden stampfen kann.“ Das sei allein schon wegen der Suchtprävention keine Option.
Umfrage: Fünfzig Prozent der Mannheimer wollen keine Spielbank
Das Argument der Suchtprävention muss auch für die Verabschiedung des Glücksspielgesetzes herhalten, dass das Kabinett noch vor der Sommerpause verabschieden will. Das eigentliche Ziel des Glücksspielgesetzes ist eine Reduzierung der Spielstätten.
Ursächlich für die Entscheidung dürfte nicht zuletzt auch der fehlende Rückhalt in der Bevölkerung sein. Wurde eine potenzielle Spielbank in Mannheim von den Befürwortern noch als tourismusfördernd eingestuft, erklären sich im „Bürgerbarometer“ des Mannheimer Morgen fünfzig Prozent gegen eine Spielbank in Mannheim, nur 19 Prozent sind dafür, dreißig Prozent der befragten Mannheimer ist das egal. „Glücksspiel hat kein positives Image", erläutert Matthias Jung von der Mannheimer Forschungsgruppe die Abweisung.