Karl-Besse-Preis geht nach Duisburg-Marxloh
Während in Hannover Automatenunternehmer und ihre Mitarbeiter gegen die Verlosung ihrer Existenzen demonstrierten, zeigten in Essen andere Automatenunternehmer Herz und soziales Engagement und stellten fast 40 000 Euro für benachteiligte Kinder zur Verfügung.
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Deutschen Automaten Verbandes (DAV) wurde zum vierten Mal der mit 5 000 Euro dotierte Karl-Besse-Preis für soziales Engagement überreicht. Zweifellos war dies der emotionale Höhepunkt der Versammlung, zumal sich mehr als ein Dutzend Unternehmer spontan bereit erklärten, das ausgezeichnete Projekt "Tausche Bildung für Wohnen e.V." in Duisburg-Marxloh mit jeweils 2 400 Euro zusätzlich zu unterstützen.
Bildung für Wohnen
Der Verein Tausche Bildung für Wohnen sieht sich selbst als soziales Start-Up. Sein Ziel ist es, das als Problemstadtteil verrufene Marxloh und seine Bewohner (knapp zwei Drittel sind Migranten) wieder nach vorn zu bringen. Junge Menschen, die ein freiwilliges soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst ableisten, die studieren oder eine Ausbildung durchlaufen, ziehen nach Marxloh, wo sie kostenlos wohnen können.
Im Gegenzug unterstützen sie unter dem Dach des Vereins Kinder und Jugendliche. Sie geben Nachhilfe, helfen bei Hausaufgaben und beim Verbessern der deutschen Sprachfähigkeiten, bieten in Kooperation mit Sport- oder Musikvereinen, Kirchen und Moscheen oder Schwimmbädern Freizeitaktivitäten an.
Wieder Freude am Leben
Laudator Frank Börner, SPD-Landtagsabgeordneter für den Duisburger Norden, zu dem auch Maxloh gehört, sagte: "Kinder, die im Verein Tausche Bildung für Wohnen betreut werden, gehen wieder aufrecht. Sie bekommen wieder Freude am Leben und am Lernen, und die Eltern freuen sich über de Freude der Kinder."
Lena Wiewell, Vertreterin des Vereins Tausche Bildung für Wohnen, nahm nicht nur Urkunde und Scheck des Karl-Besse-Preises entgegen, sondern war buchstäblich überwältigt und sprachlos, als sich 14 Unternehmer – Ehrenvorsitzender Karl Besse vorweg – spontan bereit erklärten, jeweils 2 400 Euro zu zahlen, um ein Jahr lang eine Paten-Kind-Beziehung zu finanzieren.