In Sachsen brennt die Luft
Neu eingeführte strengere Regeln für Spielhallen sorgen für mehr illegales Glücksspiel in Sachsen. Das sagte Georg Stecker, Vorstandssprecher des Dachverbandes „Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) am Donnerstag vor Journalisten in Leipzig.
Das neue Gesetz, das seit Juli gelte, werde zahlreiche Spielhallen zum Schließen zwingen, so Stecker. Menschen, die spielen wollten, würden dann notgedrungen auf illegale Angebote ausweichen. Schon jetzt sprießen demnach illegale Casinos aus dem Boden. Sie seien eigentlich als Gaststätten zugelassen, erwirtschafteten aber den Großteil ihres Verdienstes mit Automaten.
Thomas Breitkopf, Vorsitzender des Verbandes der Automatenkaufleute Berlin und Ostdeutschland, befürchtet, dass voraussichtlich rund die Hälfte der sächsischen Spielhallenstandorte schließen müsse. Damit seien etwa 2 000 Arbeitsplätze in Gefahr.
Hendrik Meyer, Justiziar des ostdeutschen Verbandes, skizzierte die Lage mit den Worten „in Sachsen brennt die Luft“. Es wirke sich für die Unternehmen sehr nachteilig aus, dass für die Erteilung glücksspielrechtlicher Erlaubnisse zentral die Landesdirektion zuständig sei. „Die gehen sehr scharf vor, und die Kommunen haben kaum eine Möglichkeit, Fälle von unbilliger Härte anzuerkennen“, sagte Meyer dem AutomatenMarkt. Für Unternehmer in Sachsen sei die Situation der ihrer Kollegen in Niedersachsen inzwischen sehr ähnlich.