12.05.2022

Forum-Mitglieder betonen auf Versammlung eigene Stärken

„Das Forum verstellt sich niemals konstruktiven Vorschlägen, die unsere Branche schlagfertiger machen“, sagte Andreas Engler am 11. Mai in Berlin.

Die Mitglieder des Forums der Automatenunternehmer diskutierten über die anstehenden Gespräche zu einer möglichen Verbändefusion.

Forum-Geschäftsführerin Anja Bischof moderierte unter anderem die offene Aussprache im Mitgliederkreis.

Rechtsanwalt Frank Repschläger, juristischer Berater des Forums, referierte unter anderem zur Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrages.

„Wenn alle Verbände der Branche sich gemeinsam auflösen und zu einem neuen Verband mit Schlagkraft zusammenfügen, dann wird auch das Forum dem nicht entgegenstehen“, sagte Andreas Engler am 11. Mai in Berlin.

Gespräche zur Verbändefusion stehen bevor

Der Forum-Vorsitzende skizzierte auf der Mitgliederversammlung den Status quo: Durch die Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrages habe die Branche ein Drittel weniger Geräte am Markt, Standorte müssten schließen, in einigen Bundesländer, wie Baden-Württemberg, vollziehe sich ein regelrechter Kahlschlag. Die Verbändefinanzierung durch die Industrie und Mitgliedsbeiträge funktioniere daher in dieser gewohnten Form nicht mehr. Zudem habe man im Forum seit elf Jahren keine Beitragserhöhung vorgenommen. Aus diesen Gründen stehen Gesprächen zwecks einer eventuelle Fusion von Automatenunternehmer-Verbänden bevor.

Engler verweist auf Expertise des Forums

Engler machte deutlich, dass das Forum, im Vergleich zum BA, einen guten output habe, der sich schon sehen lassen könne. Wenn nun aufgrund der wirtschaftlichen Lage Fusionsgespräche mit dem BA stattfinden sollten, beharre Engler darauf, dass es die Aufgabe wäre, die DNA des Forums in einen neuen, modernen Aufstellerverband zu überführen und dabei erkennbar zu bleiben. Denn: „Das Forum hat Expertise bei zahlreichen Themen, zu denen der BA eher weniger beizutragen hat“, so Engler.

Kompromisse für alle

Um mit weniger Geld mehr für die Branche zu errichen, sei es nicht effizient nur zwei Verbände zusammen zu schmeißen. Stattdessen müsse man die Stärken jedes Verbandes definieren und unbedingt erhalten. Weiterhin sollten sich alle anderen Verbände und der Dachverband einer Analyse unterziehen, wie man Geld sparen könne. Man müsse in jedem Fall an den richtigen Stellen sparen, Synergien nutzen, aber auch an richtigen Stellen investieren, um eine verlässliche Zukunft zu gestalten, appelliert der Forum-Vorsitzende.

„Man wird Kompromisse machen müssen, aber das gilt für alle Parteien“, sagte Engler.

Verbände seien kein Selbstzweck

Georg Stecker, Vorstandssprecher des Dachverbandes Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW), dankt dem Forum ausdrücklich, dass Qualität in den Mitgliedsunternehmen gelebt werde. Das sei sehr wertvoll. „Nur so können wir politisch überzeugend auftreten“, so Stecker.

Zum Thema Verbändefusion sagte Stecker: „Es geht darum, dass Verbände kein Selbstzweck sind.“ Die Verbände – und das gelte für alle Verbände – müssten die optimale Interessenvertretung der Unternehmerinnen und Unternehmer und möglichst gute Ansprechpartner für Politik und Verwaltung sein.

Ganz wichtig sei es, und das sagte Stecker vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen mit Verbandsfusionen, dass niemand dabei beschädigt werde. Dieser Prozess, wie auch immer er ablaufen werde, könne letztlich nur im Konsens passieren, sagte Stecker.

Weitere Infos zur Zertifizierung, Arbeitskreise und Recht

Darüber hinaus wurden die Mitglieder und Gäste über zahlreiche Themen umfassend informiert. Den Anfang machte Alexandra Nöthen vom TÜV Rheinland, die Aktuelles zum Thema Zertifizierung vortrug.

Im Anschluss folgten Berichte aus den Arbeitskreisen des Forums. Für den AK Impulsschmiede berichtete Automatenunternehmer Johannes Gill.

Für den AK Vergnügungssteuer stellte Sebstian Reichel von elephantlogic unter anderem den „AWI-Gramler“ vor. Dies ist ein KI-gestützter Webcrawler, also ein Softwareprogramm, welches sich auf künstliche Intelligenz stützt. Mithilfe dieses Programms sollen zum Beispiel Ankündigungen von Vergnügungssteuerhöhungen in den Kommunen rechtzeitig detektiert werden, um „vor die Welle zu kommen“.

Qualitätsspielhalle

In seinem Vortrag aus dem AK Qualitätsspielhalle präsentierte Forum-Vorstandsmitglied Dieter Kuhlmann das gleichnamige Projekt. Dabei sollen Spielhallenbetreiber mit ihren Objekten freiwillig Zusatzleistungen erbringen, wie zum Beispiel Ausbildung, um das Gütesiegel „Qualitätsspielhalle“ zu erlangen.

Frank Repschläger, juristischer Berater des Forums, präsentierte spielhallenrelevante Gerichtsurteile der jüngeren Vergangenheit, während sein Berufskollege Dirk Stapel über Neues aus dem Arbeitsrecht referierte.

Stefan Knüpling, Geschäftsführender Gesellschafter von origo Consulting, stellte Details zum Sachkundenachweis vor.

Lars Rogge vom VDAI präsentierte den Mitgliedern Neuigkeiten zur Evaluierung der Spielverordnung. Dabei machte er deutlich, dass die Aufgabe, der Politik die berechtigen Anliegen der Branche zu vermitteln, in den kommenden Jahren noch herausfordernder werde.

Einen ausführlichen Bericht über die Mitgliederversammlung des Forums der Automatenunternehmer lesen Sie in der AutomatenMarkt-Juni-Ausgabe.