14.06.2023

Dramatische Auswirkungen der Abstandsregeln in Schwerin

In der Landeshauptstadt Schwerin werden 13 von 17 legale Spielhallen aufgrund von Abstandsregeln schließen müssen. Foto: Rainer Sturm/Pixelio

„Spielotheken in Schwerin verlassen die Stadt“ – so titelt die Schweriner Volkszeitung in ihrer Online-Ausgabe am 9. Juni (Originalartikel findet sich hier – hinter einer Paywall). In dem Artikel werden die dramatischen Auswirkungen der neuen Abstandsregeln für das legale stationäre Geldspiel beschrieben. Bis Juli sollen fast alle Spielhallen aus Schwerin verschwunden sein – betroffen seien 13 von 17 Standorte, die den geforderten 500-Meter-Abstand zu Schulen nicht einhalten. 

Schließen wegen 20 Metern

Laut Schweriner Stadtverwaltung seien in diesem Jahr bereits zwei Spielhallen und ein Wettvermittler geschlossen worden. Verwiesen wird in dem Artikel auch auf den Fall des Automatenunternehmers Bernd Werner, der Anfang 2023 noch vier Spielhallen betrieb und sich bis Juli komplett aus Schwerin zurückzieht. Eine seiner Spielhallen sei gerade 480 Meter von der nächsten Schule entfernt – hier hatte Werner für eine Ausnahmegenehmigung geklagt. Wegen 20 Metern muss jetzt auch diese Spielhalle schließen.

Sechsstelliger Schaden

Den wirtschaftlichen Schaden durch die Schließung der Spielhallen für die Kommune werde von der Verwaltung auf eine sechsstellige Zahl beziffert. Allerdings könne laut einer Stadtsprecherin nicht ausgeschlossen werden, dass die Betreiber neue Spielhallen an anderer „genehmigungsfähiger Stelle im Stadtgebiet“ eröffnen werden. Die Oberzeile des Artikels „Glücksspiel fast vorbei“ macht zunächst wenig Hoffnung darauf, dass das legale Spiel in Schwerin weiter eine Chance hat. Ob es auf der anderen Seite auch ein Aus für illegale Glücksspielbetreiber gibt, lässt der Artikel unerwähnt.