200 Polizisten, Zoll und Behörden kontrollierten 20 Objekte in Salzgitter und den Landkreisen Wolfenbüttel und Peine
Am 11. Oktober fanden am Abend großangelegte Kontrollmaßnahmen im südöstlichen Niedersachsen in der Stadt Salzgitter und in den Landkreisen Peine und Wolfenbüttel statt.
In einer ersten Polizei-Information heißt es: „Die Polizei konnte im Rahmen der Verbundkontrolle Beweise sichern, die auf ein illegales Glücksspiel deuteten. Hierzu laufen die polizeilichen Ermittlungen. Aktuell können noch keine abschließenden Aussagen über die Anzahl aller sichergestellten Beweismittel beziehungsweise eingeleiteten Verfahren gemacht werden."
Weiter wird erklärt: "Es verdichten sich jedoch die Ermittlungsergebnisse, dass es zu folgenden Rechtsverstößen kam: Verstöße gemäß § 284 StGB, Verstöße gegen die Spielverordnung, Verstoß nach dem Brandschutzgesetz, der Gaststättenverordnung, dem Nichtraucherschutzgesetz, dem Datenschutzgesetz und der Arbeitsstättenverordnung. Zudem wurde eine Steuerhinterziehung festgestellt. Es wurden zudem Spieltische beschlagnahmt und zahlreiche Personalien festgestellt. Weitere Ermittlungen schließen sich an.“
"Verbotene Spielautomaten, Clans – und viel Geld"
Unterdessen berichtet die Braunschweiger Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe im Mantelteil „Niedersachsen & Region“ etwas detaillierter über die „Großrazzia gegen illegales Glücksspiel“. In der Unterzeile der Überschrift heißt es: „200 Polizisten, Zoll und Behörden kontrollieren 20 Betriebe in Salzgitter und den Landkreisen Wolfenbüttel und Peine, vor allem Bars und Cafés. Es geht um verbotene Spielautomaten, Clans – und viel Geld.“
Der Autor Erik Westermann berichtet kompetent und wohltuend präzise über das illegale Glücksspiel, das bekanntlich mit dem legalen Angebot unserer Branche nichts zu tun hat. Zitiert wird Kripo-Chef Alexander Uebel: „Es geht hier um ein Millionengeschäft.“ Der Redakteur der Braunschweiger Zeitung ergänzt: „Ein Geschäft im Zwielicht von Bars, Cafés und Kulturvereinen.“ Und spricht wörtlich von einer „Schattenwirtschaft“. Ein Beispiel für den Razzia-Erfolg: „Ermittler stießen auf ein voll eingerichtetes, illegales und schwer gesichertes Schatten-Casino sowie ferngesteuerte Spielautomaten.“
Jede Beobachtung kann weiterhelfen
Verwiesen wird in dem Artikel auch auf den kürzlichen Beitrag „Das Millionengeschäft mit Deutschlands heimlichen Spielhöllen“ in „Der Spiegel“, der insbesondere den großflächigen Missbrauch von Fungame-Geräten in Deutschland offengelegt hat.
Weiter wird in dem Bericht betont: „Aus der Bevölkerung erhoffen sich die Ermittler für die Zukunft nun weitere Hinweise auf illegale Automaten und heimliche Spielhöllen. ‚Jede Beobachtung kann weiterhelfen‘, sagt Kriminalrat Uebel.“
Die exakten Ergebnisse der erfolgreichen Razzia werden von der Polizei nachgereicht.