25.01.2022

Wirtschaftsstudie analysiert die problematische Entwicklung der deutschen Automatenwirtschaft

Ausschnitt der Titelseite der Studie.

Die alljährlich von Dr. Günther Vieweg erarbeitete Wirtschaftsstudie mit dem diesjährigen Titel „Die Deutsche Automatenwirtschaft, Lage 2020 – Entwicklung 2021 – Perspektive 2022, Fehlgeleitete Regulierung konterkariert Kanalisierungsauftrag“ wurde jetzt auf der Webseite des IFH Köln (Institut für Handelsforschung) veröffentlicht. Das meldet der VDAI, der Verband der Deutschen Automatenindustrie.

Die Wirtschaftsstudie enthält Datenmaterial zu den aufgestellten und abgesetzten Geräten, Umsätzen sowie Vergnügungsteuern und wurde im Auftrag des Dachverbandes Die Deutsche Automatenwirtschaft erstellt. 

Die wichtigsten Ergebnisse:

– Die Unternehmen der Branche haben einen Umsatzeinbruch um 45 Prozent – in absoluten Zahlen um 2 300 Millionen Euro bis auf 2 800 Millionen Euro (2020) – zu verzeichnen. Bei den Aufstellunternehmen ist von einem Umsatzminus von etwa einem Drittel auf 1 900 Millionen Euro für 2021 gegenüber 2020 auszugehen.

– Der Gerätebestand ging ausgehend von 2014 (269 000 Geldspielgeräte) von Jahr zu Jahr signifikant zurück, insgesamt um ein Fünftel auf 210 000 Geldspielgeräte (2020). Aktuell befinden sich in Spielhallen 140 000 Geldspielgeräte (2019: 150 000) und in der Gastronomie 70 000 Geldspielgeräte (2019: 75 000) im Markt. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Minus um 15 000 Geldspielgeräte. Für 2021 wird ein weiteres Minus von rund 20 Prozent auf 170 000 Geldspielgeräte befürchtet.

Empirisch belegte Ausweichbewegungen

Die sichtbaren Folgen der Angebotsverknappung sind empirisch belegte Ausweichbewegungen im Glücks- und Gewinnspielmarkt, die neben dem Online-Bereich auch hin zu terrestrischen Alternativen stattfinden. Eine Renaissance der Fun Games und die Zunahme des illegalen Glücksspiels belegt die von Jürgen Trümper, Geschäftsführer des Arbeitskreises gegen Spielsucht, vorgelegte Feldstudie „Einblicke in den Illegalen Glücksspielmarkt“.

Anpassungen des Glücksspielrechts erforderlich

Das Fazit von Dr. Vieweg lautet: „Um diese gegenwärtig zu beobachtenden negativen Tendenzen im Glücks- und Gewinnspielmarkt und eine weitere Gefährdung des Jugend- und Spielerschutzes zu stoppen, sind Anpassungen des Glücksspielrechts der Länder zwingend erforderlich.“

Die 26-seitige Studie ist unter folgendem Link kostenlos abrufbar: https://www.ifhkoeln.de/produkt/wirtschaftsentwicklung-des-gewerblichen-automatenspiels-2021/

Der AutomatenMarkt wird die Wirtschaftsstudie in seiner Februar-Ausgabe ausführlich vorstellen.