23.12.2002

Johann Strauß meets Elvis – Musikautomaten aus zwei Jahrhunderten

Vom 30. März bis 29. Juni wird im Preußen-Museum Minden die Ausstellung „Johann Strauß meets Elvis – Musikautomaten aus zwei Jahrhunderten“ gezeigt. Eine gemeinsame Sonderausstellung des Preußen-Museums und des Deutschen Automatenmuseums in Espelkamp, der Sammlung Gauselmann.

Insgesamt werden rund 70 Musikautomaten zu sehen sein. Von den ersten industriell gefertigten Automaten aus der Kaiserzeit bis zur Musikbox der Rock’n Roll-Ära sind alle Epochen vertreten.

Eine Sprecherin der Sammlung Gauselmann erklärt: „Die aus Nordamerika und Europa stammenden Automaten drücken das Lebensgefühl ganzer Generationen aus. Aufschlussreich ist schon allein die Verbreitung dieser Automaten. Man fand sie in den feinen Salons des Adels und gehobenen Bürgertums ebenso wie in der Berliner Eckkneipe oder einem Londoner Pub. Seit den späten Zwanzigerjahren eroberte von Nordamerika aus die Juke-Box die Bars und Cafés. Und schließlich lockten Musikautomaten die Jugend im deutschen Wirtschaftswunder in Kneipen und Eisdielen.“

Gezeigt werden neben bekannten Musikboxen aus den Fünfzigerjahren unter anderem ein belgisches Tanzhallen-Orchestrion oder auch eine so genannte Bimbo-Box aus deutscher Produktion, eine tanzende Affen-Band.

„Sensationell ist die Präsentation von Notenrollen aus dem persönlichen Besitz Kaiser Wilhelms II. Abgespielt auf einem Pianola aus den Zwanzigerjahren lassen sie den breiten Musikgeschmack des letzten deutschen Kaisers erahnen. Neben Wagner bietet die Sammlung viel Unterhaltungsmusik“, wird ein anderer Aspekt deutlich gemacht.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen farbigen Abbildungen. „Dieses Buch beleuchtet in verständlicher Form die Entwicklungsgeschichte der Musikautomaten. Darüber hinaus geht es auf die wichtigsten Hersteller ein und bildet so neben dem technischen und gestalterischen Wandel ein Stück moderner Wirtschaftsgeschichte ab“, versprechen die Ausstellungsmacher.