Italien verbietet Glücksspielwerbung
Als erstes EU-Land verbietet Italien Werbung für Glücksspiele. Dies beschloss die Regierung in Rom am 2. Juli. Pikant dabei ist, dass die Regierung bei der Werbung für gesamtstaatliche Lotterien eine Ausnahme macht.
Dem Südtiroler Nachrichtenportal „stol.it“ zufolge soll das Verbot für Unmut unter den Glücksspielbetreibern und italienischen Fußballklubs, die von diesen gesponsert werden, gesorgt haben.
Glücksspielbetreiber ist es künftig verboten, TV- oder Radioprogramme sowie sportliche Events zu sponsern. Bei Zuwiderhandlungen drohen Strafen von mindestens 50 000 Euro. Ziel der Maßnahme sei die aktive Bekämpfung der Spielsucht in Italien.
„Wir sind das erste EU-Land, das Werbung für Glücksspiele verbietet. Wir stellen die Menschen in den Vordergrund. Wir sagen Schluss mit der Werbung für Glücksspiele, die viele Familien in den Ruin treiben", sagte der italienische Arbeitsminister und Fünf-Sterne-Chef Luigi di Maio laut „stol.it“ und „kleinezeitung.at“.
Der italienische Profi-Fußball zeigt sich besorgt. Internationale Glücksspielbetreiber investieren laut „stol.it“ jährlich 120 Millionen Euro in Sponsorverträge. Elf der 20 Serie A-Fußballklubs werden von einem Wettanbieter gesponsert. Nach Protesten gegen die Einführung des Verbotes planen mehrere Clubchefs und die Serie A nun eine Analyse, um die finanziellen Auswirkungen des Regierungsverbots zu prüfen.