Hessen: Landesweite Razzia gegen illegales Glücksspiel – mehr als 80 Objekte wurden kontrolliert
Die hessische Polizei ist am 25. Juli mit großangelegten Kontrollmaßnahmen landesweit gegen illegales Glücksspiel vorgegangen. Dabei habe sie illegale Sportwetten, nicht angemeldete und manipulierte Glücksspielautomaten und Hinterzimmercasinos entdeckt.
Aus einer Pressemitteilung des hessischen Innenministeriums geht hervor, dass der Aktionstag vom Hessischen Landeskriminalamt koordiniert wurde. Neben 177 Einsatzkräften aus allen sieben hessischen Polizeipräsidien und der Bereitschaftspolizei seien auch Kräfte von Ordnungsbehörden der Kommunen und Kreise beteiligt gewesen.
Hessenweiter Aktionstag – "Fun Games"-Automaten gefunden
Im Laufe des hessenweiten Aktionstags wurden laut Pressemitteilung insgesamt 86 Wettbüros, Spielhallen und Spielotheken, (Shisha-)Bars sowie „andere szenetypische Örtlichkeiten“ durchsucht. Insgesamt seien 199 Personen kontrolliert, 21 Strafanzeigen gefertigt und 78 Ordnungswidrigkeiten erfasst worden. Zudem sollen die Einsatzkräfte sieben Glücksspielautomaten sichergestellt haben, eine Gaststätte sei geschlossen worden. Beispielsweise berichtet die Polizei davon, in Darmstadt zwei Gaststätten kontrolliert und insgesamt sieben Automaten sichergestellt zu haben. In einem Fall habe es es sich um fünf sogenannte Fun-Gaming-Automaten gehandelt, die unzulässig aufgestellt worden waren. In einem weiteren Fall erwähnt die Polizei die Sicherstellung von zwei regulären Spielautomaten wegen Verdachts des illegalen Glücksspiels. Diese hätten zwar den Anschein erweckt, dass eine Anmeldung vorliegt, aufgrund der vorherigen Abfrage beim zuständigen Regierungspräsidium war jedoch laut Polizei gesichert, dass dem nicht so ist.
Illegale Geräte sorgen auch für erheblichen Schaden für die Kommunen
„Illegales Glücksspiel hat schwerwiegende Folgen für betroffene Einzelne, aber auch für die Gemeinschaft: Spielsüchtige können innerhalb kurzer Zeit hohe Summen verspielen und in die Schuldenfalle geraten, Veranstalter wie Teilnehmer illegalen Glücksspiels verstoßen gegen das Recht und machen sich strafbar, durch illegal betriebene Spielgeräte bleiben den Kommunen zudem erhebliche Summen an Steuereinnahmen verwehrt. Deshalb haben wir vergangenes Jahr ein neues Spielhallengesetz erarbeitet, um illegales gewerbliches Spiel in Hessen in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen gezielt zu bekämpfen“, sagte Innenminister Peter Beuth.
„Druck auf das illegale Glückspiel zu erhöhen“
„Mit dem nun durchgeführten hessenweiten Aktionstag ist es uns in Zusammenarbeit mit den Ordnungsämtern der Kommunen gelungen, den Druck auf das illegale Glückspiel zu erhöhen, den Jugend- und Spielerschutz zu stärken und zugleich gegen kriminelle Strukturen vorzugehen. Die hessische Polizei wird hier nicht nachlassen und auch künftig solche konzertierten Aktionen durchführen. Allen am Einsatz beteiligten Kräften danke ich sehr herzlich“, bilanzierte Innenminister Peter Beuth.
Hintergrund: Nach Verabschiedung des neuen hessischen Spielhallengesetzes im November 2022 wurde vom Hessischen Ministeriums des Inneren und für Sport ein landesweites Vollzugskonzept erarbeitet, um illegales gewerbliches Spiel in Hessen gezielt zu bekämpfen. Kommunen wurden verschiedene Hilfestellungen zur Verfügung gestellt, beispielsweise haben sie eine detaillierte Checkliste erhalten, um Vorortkontrollen effektiver durchführen und etwaige Bußgelder einfacher verhängen zu können. Das Vollzugskonzept sieht aber auch eine enge Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungsbehörden vor – im beruflichen Alltag wie auch bei konzertierten Aktionen.