17.10.2023

Gaming in Germany – ein internationaler Blick auf den hiesigen Online-Glücksspielmarkt

Rund 150 Konferenzteilnehmer und über 30 Experten auf der "Gaming in Germany"-Bühne.

Rund 150 internationale Teilnehmer informierten sich am gestrigen Montag, 16. Oktober im Berliner Hotel Adlon Kempinski bei der „Gaming in Germany“-Konferenz (GiG) über den hiesigen Online-Glücksspielmarkt. Über 30 Spezialisten beleuchteten den wachsenden deutschen Markt aus den verschiedensten Blickwinkeln.

Begrüßt wurden die Konferenzteilnehmer von GiG-Gründer Willem van Oort, der die internationalen Gäste mittels Online-Abstimmung gleich dazu aufforderte, Farbe zu bekennen und ihre Einschätzung zur langfristigen Entwicklung des deutschen Glücksspielmarktes abzugeben. Immerhin 46 Prozent der Konferenzteilnehmer stimmten für mäßig optimistisch, 13 Prozent bewerten die Entwicklung sogar sehr optimistisch. Dem stehen 33 Prozent der Umfrageteilnehmer gegenüber, die den Markt mäßig pessimistisch und 9 Prozent, die den Markt nur pessimistisch betrachten. Ein Grund für eingetrübte Sicht auf den wachsenden Markt sind sicherlich die vielen illegalen Angebote. GiG-Gründer van Oort machte klar: „Wenn legale Glücksspielanbieter auf dem deutschen Markt keinen Gewinn machen können, dann wird es keinen regulierten Markt geben.“ 

Große Zahl nicht erlaubnisfähiger Anträge“

Für die Regulierung zeichnet spätestens mit Beginn dieses Jahres die erst im Jahr 2021 gegründete Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) verantwortlich. Deren Co-Vorstand Benjamin Schwanke stellte die Behörde mit Sitz in Halle an der Saale den internationalen Gästen vor und kündigte auch das weitere Vorgehen der GGL an hinsichtlich eines großen Berges an Anträgen für eine deutsche Online-Glücksspiellizenz: „Trotz wiederholten Gesprächsversuchen haben wir immer noch eine hohe Zahl nicht erlaubnisfähiger Anträge.“ Die Behörde werde in Zukunft „nicht davor zurückschrecken, nicht erlaubnisfähige Anträge abzulehnen.“ Ein weiterer Schritt, auf den sich alle legalen Online-Glücksspielanbieter in Deutschland einstellen müssen, ist der Anschluss an Safe-Server der GGL. Schwanke: „Bis zum Jahresende werden alle Anbieter an Safe-Server angeschlossen.“

Signifikanter Umsatzrückgang

Nach diesem Einblick in die Regulierung des deutschen Marktes, wurde auch der Blick der Anbieter auf den deutschen Online-Glücksspielmarkt vorgestellt. Pontus Lindwall, Geschäftsführer von Betsson AB – Anbieter von Casinos, Bingo, Poker und Sportwetten, verglich den deutschen und den schwedischen Markt.

Mathias Dahms, Präsident des Deutschen Sportwettenverbandes (DSWV), erläuterte die Probleme von Wettanbietern, gerade auch in Bezug auf das deutlich geringere legale Angebot an Wetten, was zu einem signifikanten Rückgang der Umsatzentwicklung geführt habe.

Zur Einschätzung des deutschen Marktes insgesamt, erklärte Ed Birkin, Senior Analyst, H2 Gambling Capital, mit Verweis auf eine hauseigene Studie, dass nur einer von 800 illegalen Online-Glücksspielseiten bereits ein Viertel des Web Traffics von einem der führenden legalen Online-Anbieters habe.

Neben den allgemeinen Einschätzungen zum deutschen Markt, gab es auch Informationen zu neuen Trends wie Machine Learning, verschiedenen Spielerschutzsystemen und vieles mehr.

In der nächsten Ausgabe vom AutomatenMarkt gibt es alle Details und Informationen zur GiG 2023.