Der Handel im Internet: Boom und Hindernisse
'Der Handel von Waren und Dienstleistungen über das Internet wird in den kommenden Jahren einen wahren Boom erleben', so die Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Das Internet werde immer mehr zum globalen Marktplatz. Allein in Deutschland soll der Umsatz von 2,6 Milliarden Mark im Jahr 1998 auf knapp 100 Milliarden Mark in 2002 hochschnellen. Davon werden nach Ansicht des IW rund drei Viertel auf Geschäfte zwischen Unternehmen entfallen. Das restliche Viertel auf Käufe der privaten Haushalte. Damit der digitale Handel allerdings durchstarten kann, müssen möglichst viele einen Internetanschluss besitzen. In Deutschland waren es im Jahr 1999 19,3 Prozent. 'Hier hinken wir der Entwicklung in den USA um ein bis zwei Jahre hinterher', so das IW. Ein weiterer Hemmschuh für den Internethandel seien technische Schwellenängste. Vor allem fehle das Vertrauen in den elektronischen Zahlungsverkehr. Hier gäbe es noch einiges zu tun. So müssten etwa elektronische Unterschriften eindeutig identifizierbar und fälschungssicher gemacht werden. Schwierigkeiten sieht das IW weiterhin bei der Besteuerung der gehandelten Waren und Dienstleistungen, da das Zielland nicht immer eindeutig bestimmt werden könne. Positiv wird dagegen die Kostenersparnis für die Unternehmen eingeschätzt. Insgesamt könnte der elektronische Handel nach Schätzungen der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) die gesamtwirtschaftlichen Kosten um 0,5 bis 0,75 Prozent senken, wobei die Produktivität in gleichem Ausmaß steigt. Das ist nicht wenig, wenn man bedenkt, dass die Produktivität in den G7-Ländern im Schnitt gerade mal um 0,8 Prozent pro Jahr gewachsen ist.